12 grundsätzliche Tipps zum Sprachenlernen

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Heute gibt es zwölf grundsätzliche Tipps zum Sprachenlernen. Einige davon klingen banal, aber ich finde es wichtig, sie dir wieder in Erinnerung zu rufen. Hier also die Liste:

1) Fang einfach an.

Du überlegst immer noch, wie du dein Lernen organisieren sollst? Welche Materialien du nutzen willst? Deine Überlegungen dauern nun schon wochenlang und führen zu keinem Ergebnis? Dann gibt es nur eine Lösung: Fang einfach an. Auch wenn der ultimative Masterplan noch nicht vorliegt.


2) Nutze das Material, das du zur für Verfügung hast.

Auch die idealen Lernmaterialien sind noch nicht gefunden? Dann nutze die Materialien, die du zur Verfügung hast. Sobald du Besseres findest, kannst du immer noch wechseln.


3) Fange sofort an, die Sprache anzuwenden.

Sage nicht: „Wenn ich die Sprache kann, dann schreibe/spreche ich.“ Sprechen lernt man nur durch sprechen, schreiben nur durch schreiben. Du musst die Fertigkeiten üben, um sie irgendwann zu beherrschen. Von nichts kommt nichts.


4) Habe keine Angst vor Fehlern.

Wenn du einen Fehler machst, dann lächle freundlich oder lache über dich selbst. Nicht umsonst heißt es: Aus Fehlern lernt man. Und wohlerzogene Leute lachen dich schon nicht aus. Und wenn dich jemand auslachen sollte, willst du sowieso nicht mit ihm befreundet sein, also ist es egal.


5) Kümmere dich zuerst um deine Aussprache.

Wenn du zuerst ein bisschen Mühe auf deine Aussprache verwendest, wirst du dir in Zukunft leichter tun. Fremde Sprachen mit fremden Lauten sind nun einmal gewöhnungsbedürftig.


6) Lerne Grammatik im situativen Zusammenhang.

Die Grammatik nutzt dir nichts, wenn du sie isoliert lernst. Versuche also, immer ein Grammatikthema in eine Situation einzubinden. Beispiele sind: Familienangehörige und die besitzanzeigenden Begleiter (mein Vater, deine Mutter, unsere Tante …), Befehlsformen beim Einkaufen (Geben Sie mir …), Ordnungszahlen bei Wegbeschreibungen (die vierte Straße, das dritte Haus …), die Vergangenheit beim Urlaub vom letzten Jahr (ich war in Italien, ich habe … gemacht…)


7) Kombiniere immer wieder das Lesen und das Hören.

Einzeln behältst du nur einen Bruchteil des Gelesenen/Gehörten. Wenn du aber beide Techniken kombinierst, dann vervielfachst du die Informationsaufnahme.


8) Denke immer wieder in der Fremdsprache.

Das kannst du sogar schon als Anfänger: Wenn du einer Unterhaltung zuhörst, übersetze schon einmal die leichteren Passagen für dich im Kopf in deine Fremdsprache – fange dabei mit den Begrüßungen und dem Smalltalk an. Als Fortgeschrittener kannst du natürlich viel mehr: Fasse gedanklich immer wieder Gehörtes oder Gelesenes in deiner Fremdsprache zusammen. Dabei kommt es nicht auf Details an oder auf grammatikalische Korrektheit. Diese Übung dient eher dazu, dass du dich an die Anwendung der Sprache gewöhnst.


9) Während der ersten Monate sind Vokabeln das Wichtigste.

Ohne Vokabeln nutzt dir die beste Grammatik nichts. Warum solltest du den Konjunktiv bilden können oder die Steigerung von Adjektiven, wenn du keine Verben oder Adjektive kennst?


10) Lerne täglich, aber nicht zu viel.

Lerne lieber täglich in kurzen Einheiten als einmal pro Woche im Hau-Ruck-Verfahren. Je häufiger du dich mit einer Sprache beschäftigst, desto besser. Auch 10 Minuten pro Tag bringen schon viel.


11) Lerne abwechslungsreich.

Finde dich damit ab, dass das Erlernen einer Sprache nicht über Nacht passiert. Es wird längere Zeit in Anspruch nehmen – sorge also dafür, dass es dir Spaß macht. Variiere immer wieder die Lerntätigkeiten (schreiben, lesen, sprechen, hören) und auch die Lernmaterialien.


12) Habe Spaß und Freude am Lernen – und an der Sprache selbst!

Benutze die Sprache immer wieder, beispielsweise bei Unterhaltungen mit ausländischen Kollegen oder in Mails oder Briefen an ausländische Freunde. Erfreue dich immer wieder an deinen Erfolgen und richte dein Augenmerk darauf, was du schon alles kannst. Und vor allem: Habe viel Spaß und Freude dabei!


In diesem Sinne wünsche ich dir viel Freude!

Herzliche Grüße

Christine

7 Kommentare

  1. Peter Hudson

    Hallo.Ich wollte die Sprache lernen. Ich hatte Probleme einen englisch Muttersprachler finden. Durch Preply habe ich einen perfekten Nachhilfelehrer. Mit der Qualität des Unterrichts und der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden. Aber ich bin auf der Suche nach alternativen Methoden. Sie können helfen?

    • Christine

      Hallo Peter,

      meine Lieblingsseite zum Finden von Sprachpartnern und Lehrern ist Italki. Aber auch Lingoda bietet speziell für Englisch ein gutes Angebot an.

      Viele Grüße
      Christine

  2. chkonstantinidis

    Hallo Daniel,
    du kannst gerne einen Gastartikel schreiben, darüber freue ich mich immer! Im Gegenzug stehe ich dann natürlich auch bereit. Freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben!
    Viele Grüße
    Christine

  3. chkonstantinidis

    Hallo Daniel, vielen Dank für dein so positives Feedback! Ich habe mir deinen Blog auch angeschaut und gleich per RSS-Feed abonniert, weil er mir gut gefällt.
    Was hältst du von einer Querverlinkung? Ich habe eine Seite „Nützliche Links“, dort könnte ich dich mit aufnehmen. Gibt es bei dir auch die Möglichkeit?
    Ich finde Punkt 8 des Artikels (Denken in der Fremdsprache) auch wichtig, das macht einen nämlich unabhängig von anderen Leuten. Nicht immer ist jemand da, mit dem man sprechen kann. Also kann man in der Fremdsprache denken, im Kopf übersetzen, kommentieren usw. – der Vorteil ist, dass keiner die Fehler hört … 😉
    Herzliche Grüße
    Christine

  4. Daniel

    Gute Idee mit der Querverlinkung! Hab ich gleich gemacht.
    Hab dich übrigens auch abonniert. Wir hören also voneinander!
    Vielleicht kann ich ja mal einen Gastbeitrag bei dir veröffentlichen.

    Viele Grüße
    Daniel

  5. Daniel

    Hallo Christine
    Danke für deinen tollen Artikel. Ich persönlich finde den Punkt 3 mit am wichtigsten. Aus eigener Erfahrung kann ich nur empfehlen, vom 1. Tag an die Sprache sprechen. Wahrscheinlich fühlt man sich ersteinmal wie ein Idiot, der sich nicht richtig ausdrücken kann. Das sollte aber nicht entmutigen, denn das wird mit der Zeit besser. Am besten man setzt es sich zum Ziel keinen einzigen Tag vergehen zu lassen, an dem man nicht irgendwie die neue Sprache genutzt hat.

    Bin schon gespannt auf weitere Artikel von dir!

    Grüße Daniel

  6. mamu14

    Hat dies auf sprachenblogrussischundso rebloggt und kommentierte:
    Dieser Blog ist echt toll. Meine Empfehlung heute „12 Grundsätzliche Tipps zum Sprachenlernen“.

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