Was war, was ist, was bleibt – Mein Beitrag zur Blogparade von Marit Alke

 

Zum Jahreswechsel habe ich mich entschlossen, an zwei Blogparaden teilzunehmen – hier ist der erste Artikel. Damit beteilige ich mich an der Blogparade von Marit Alke – der Titel ist „Was bleibt – was kommt?“

Marit hat einige Fragen gestellt, die aber nicht alle auf mich und meinen Blog passen, da ich keine Bezahlprodukte wie Online-Kurse, Coachings oder ähnliches über meinen Blog anbiete. Nur mein Buch ist ein Bezahlangebot – und ich möchte hier gleich die Gelegenheit nutzen, mich herzlich bei allen zu bedanken, die es gekauft (und gelesen!) haben.

Die Fragen, die ich mir von Marit herausgepickt habe, sind also etwas abgewandelt.

 

  • Welche Blogartikel liefen gut und wird es daher weiterhin geben?
  • Wem bist du dankbar?
  • Was lief nicht so wie gewünscht? Was wirst du im nächsten Jahr weglassen?
  • Welches Bezahlprodukt gibt es von dir?
  • Welche Produkte sind in Planung?
  • Wie wird sich der Blog weiterentwickeln?
  • Was hast du persönlich gelernt?
  • Welche sprachlichen Aufgaben haben dir am besten gefallen?

 

Nun zur Beantwortung dieser Fragen.

 

Welche Blogartikel liefen gut und wird es daher weiterhin geben?

Gut angekommen sind auf jeden Fall die Artikel der Rubrik „Der Lerner hat das Wort“. Darin interviewe ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Sprachlerner zu ihrem Lernverhalten, zu ihrer Motivation und zu ihren Tipps, die sie für dich bereithalten. Diese Interviews sind immer sehr motivierend – und man lernt so viele interessante Menschen kennen! Im Jahr 2016 waren die unterschiedlichsten Lerner, sogar aus verschiedenen Ländern, dabei.

Ein zweiter Teil, der viel positive Rückmeldung bekommt, ist die Sammlung der Artikel, die sich bestimmten Sprachlern-Themen widmen. Beispiele dafür sind: „Wie schreibst du einen Lernplan oder ein Lerntagebuch?“, „Wie du mit Facebook und Co. eine Sprache lernen kannst“, „Italki – die Welt kommt zu dir nach Hause“, „Shadowing – eine Lerntechnik für fortgeschrittene Sprachlerner“ oder auch Artikel zu speziellen App- oder Programmempfehlungen. Auch die Podcast-Empfehlungen kamen gut an.

 

Wem bist du dankbar?

Zuerst einmal natürlich dir als Leser – für dich schreibe ich das alles ja. Außerdem allen Interviewpartnern, Gastartikelautoren, Kooperationspartnern. Und dem Team der Deutschen Welle – DW  Deutsch Lernen auf Facebook, welches immer wieder meine Blogartikel empfiehlt. Natürlich allen Followern auf Facebook und Twitter, die unermüdlich meine Beiträge lesen, teilen, kommentieren und liken. Und den vielen Menschen, die mir bei Problemen weiterhelfen, sei es technischer Art (Hilfe, ich komme nicht mehr in meinen WordPress-Account!), im Marketingbereich (Darf ich diesen Artikel eigentlich noch bei Facebook posten oder nicht?) oder bei der Erstellung von Grafiken (Warum passt dieses Programm eigentlich nicht die Schriftart so an, wie ich das gerne möchte?). All diesen großartigen Menschen und denen, die ich jetzt nicht erwähnt habe (die mir aber auch weitergeholfen haben), sage ich ganz herzlich Danke!

 

Was lief nicht so wie gewünscht? Was wirst du im nächsten Jahr weglassen?

Ich bin mir noch nicht sicher, aber vermutlich wird es keine englische Übersetzung meines Buches geben. Ursprünglich war die Planung, eine englische Übersetzung zu machen, aber … alles war gegen mich. Ich habe mir die Kapitel mit einer Übersetzungspartnerin aufgeteilt, mein Teil ist so gut wie fertig, allerdings nur teilweise korrekturgelesen, denn der Lektor, ein Engländer, ist zwischenzeitlich gestorben. Danach dachte ich, diese Teile an einen Übersetzer über ein Online-Portal abzugeben, um eine passable Version in Englisch zu erhalten (sicher ist sicher, es ist immer besser, wenn ein Muttersprachler nochmal drüberliest), aber dieser Übersetzer hat mich monatelang vertröstet und mir dann mitgeteilt, er habe „keine Lust, den Auftrag auszuführen“. Meine Übersetzungspartnerin hat ebenfalls inzwischen andere Prioritäten. So wird es immer schwieriger, dieses Projekt durchzuziehen, denn alleine ist es kaum zu schaffen, vor allem, wenn durch die ganzen Widrigkeiten die Motivation fehlt. Schade ist nur, dass ich schon so viel Arbeit hineingesteckt habe.

 

Welches Bezahlprodukt gibt es von dir?

Von mir gibt es das Buch „Sprachen lernen – Tolle Tipps und Tricks“.

Du erhältst Tipps und Tricks rund um das Thema Sprachenlernen und Organisation und stellst bald fest, dass es großen Spaß macht, eine Sprache zu lernen. Die Tipps wurden jahrzehntelang erprobt, teils von mir selbst, teils von und an Schülern und Kursteilnehmern von mir! Und du kannst mir glauben, mit Feedback wurde nicht gespart!

Du wirst also schnell das Pauken vergessen, du wirst merken, dass das schulische Lernen nicht alles ist. Viel wichtiger ist die Anwendung der Sprache! Integriere sie in deinen Alltag, lebe in ihr, bade in ihr! Vergiss wenigstens zeitenweise die Grammatikregeln und tauche ein in die Kulturen, die Betrachtungsweisen, die Gestik, die Freundschaften, die Musik und nicht zuletzt in die kulinarischen Spezialitäten. Lernen mit allen Sinnen ist das Motto.

Mein Buch gibt es als E-Book und als Taschenbuch. Hier sind die Links:  E-Book “Sprachen lernen – Tolle Tipps und Tricks” bei Amazon  und   Taschenbuch „Sprachen lernen – Tolle Tipps und Tricks“ bei Amazon, auf anderen Portalen und in jeder Buchhandlung.

 

Welche Produkte sind in Planung?

In Planung ist ein neues Buch (in Deutsch), zudem würde ich gerne meine selbstgeschriebene Italienischgrammatik ergänzen, in ein vernünftiges Layout bringen und veröffentlichen. Außerdem habe ich schon einen Italienischblog in Planung – immerhin steht der Name schon, ebenso ein Teil der Inhalte -, das ist mein zweites Herzensprojekt.

 

Wie wird sich der Blog weiterentwickeln?

Da der Blog hauptsächlich das Medium für mich ist, über Sprachen und das Sprachenlernen schreiben zu können, werde ich das natürlich weiterhin tun. Die Themen gehen mir noch lange nicht aus! Es wird auch weiterhin alle ein bis zwei Wochen einen Artikel geben, immer bunt gemischt: mal ein Interview, mal ein Tipp zu einer App oder einer Webseite, mal eine Lerntechnik, mal ein anderes Thema rund um Sprachen. Ich möchte einen abwechslungsreichen Blog haben, von dem du als Leser sagst: Das war ja wieder interessant, das probiere ich doch gleich mal aus!

 

Was hast du persönlich gelernt?

Hier möchte ich auf die Sprachen eingehen. Gelernt habe ich unheimlich viel im letzten Jahr. Wie viele wissen, habe ich meine Leidenschaft für Spanisch entdeckt und lerne diese Sprache mit großer Begeisterung. Leider gerate ich dadurch aber häufig in die Bredouille: Wie soll ich es schaffen, auch noch in Französisch, Italienisch, Englisch und bis zu einem gewissen Grad auch in Latein auf dem Laufenden zu bleiben und idealerweise dazuzulernen? Das war im letzten Jahr (und nicht nur im letzten Jahr) eine große Herausforderung, die nur durch eine sehr gute Organisation zu meistern ist.

Ich habe also meinen „Lernlauf“ (gelernte Tage ohne eine einzige Unterbrechung!) bei Memrise seit April 2015, also fast 2 Jahre. Jeden Tag arbeite ich – meist mit dem Smartphone – meine Vokabeln in fünf Sprachen ab (seit dem 1. Januar ist Portugiesisch mit dabei). Das dauert täglich etwa 30 bis 60 Minuten. Bilanz: 13.545 gelernte Wörter und 22.673.138 Punkte insgesamt und eine Lernzeit von 18 Stunden 12 Minuten und 39 Sekunden in den letzten 30 Tagen.

Ebenfalls täglich höre ich Podcasts, spreche ich mit Sprachpartnern (heute habe ich beispielsweise schon mit Carlos und mit Martín gesprochen, beide aus Spanien), lese ein bisschen und schreibe Mails, WhatsApp-Nachrichten, Kommentare auf Facebook und vieles mehr. Häufig schaue ich Fernsehsendungen in „irgendeiner“ Fremdsprache – über das Internet ist es auch kein Problem, diese Sendungen in 12 Etappen zu schauen – oder Kinofilme. Ja, und ab und zu mache ich auch Grammatikübungen (aber wirklich selten) und manchmal reisen wir auch, üben also vor Ort.

 

Welche sprachlichen Aufgaben haben dir am besten gefallen?

Ganz klar: Der Kontakt mit den Menschen. Unsere Reisen und die Besuche von und bei meinen Sprachpartnern und Freunden Mar, Daniel, Carlos, Xavier, Luigi und Giusy, Rocco und Sonia, Marie und Christophe (ihn habe ich sogar zweimal gesehen: einmal hat er mich zu meinem Geburtstag für drei Tage besucht und im November haben wir uns für ein Wochenende in Berlin zur Sprachenmesse getroffen) waren natürlich der tollste Teil. Ich habe das Jahr über auch verstärkt auf Tandemgespräche gesetzt und damit viel Zeit verbracht. Also kann ich ganz klar sagen: Der Kontakt mit den Menschen und den entsprechenden Ländern.

Wer sind nun all diese tollen Menschen? Mar ist eine Freundin aus Gran Canaria, die mich schon für ein Wochenende besucht hat und inzwischen in Deutschland lebt, aus Liebe zum Land, zur Sprache und (logisch) zu einem Mann. Daniel lebt mit seiner Frau Úrsula in der Nähe von Zürich, kommt aber ursprünglich aus Badalona bei Barcelona – mit ihm habe ich praktisch fast den ganzen Herbst und Winter sprechend verbracht. Wir haben Daniel und Úrsula Ende Oktober auch besucht. Carlos und seine Eltern wohnen in Valencia – sie haben wir im September besucht. Mit Carlos skype ich schon seit fast eineinhalb Jahren, mit seinen Eltern seit September. Xavier ist ein französischsprachiger Schweizer, ihn habe ich vor gut einem Jahr in Freiburg persönlich kennengelernt. Luigi und Giusy sind Italiener aus Apulien, haben zwei bezaubernde Kinder und wohnen praktischerweise in München, so dass wie uns häufiger sehen können. Rocco und Sonia sind aus Padua – Rocco würde unheimlich gerne einmal nach Deutschland kommen, aber Sonia, durch und durch Italienerin, denkt, dass an der Grenze die Zivilisation aufhört und weigert sich noch. Marie ist meine Freundin aus Colmar, die ich schon seit fast 15 Jahren kenne. Ja, und Christophe kenne ich schon fast doppelt so lange. Er kommt aus Cambrai in Nordfrankreich, wohnt in der Nähe von Paris (wenn man sich ein bisschen aus seinem Wohnzimmerfenster hinausbeugt, sieht man die Spitze des Eiffelturms), und wir treffen uns regelmäßig in den unterschiedlichsten Städten: in Cambrai, in Paris, in Lille, in Hamburg, in Berlin, bei ihm zu Hause, bei uns zu Hause … Mal sehen, wo wir dieses Jahr landen…

Das sind aber nur diejenigen, die ich schon persönlich kenne! Es gibt auch noch Estrella aus Peru, Dimpna aus Mexiko, Martín aus Spanien, Marco aus Italien, Carmen ebenfalls aus Italien (sie wohnt aber in Bilbao und ist mit einem Spanier verheiratet), Carlota aus Spanien. Garazi, eine Spanierin, mit der ich regelmäßig spreche, wohnt in Irland. So holt man sich die große weite Welt nach Hause.

Auch über Facebook habe ich tolle Menschen aus dem In- und Ausland kennengelernt – und häufig findet auch hier die Kommunikation in diversen Fremdsprachen statt. Soll noch einer sagen, Facebook ist Zeitverschwendung!

 

Ja, das war es, mein „Selbstinterview“. Hast du weitere Fragen an mich? Dann stelle sie mir doch in den Kommentaren!

Witzige Idee übrigens, sich selbst zu interviewen, das war auch für mich eine Premiere. Vielen Dank an Marit Alke, die mir durch ihre Blogparade den Anstoß dazu gegeben hat!

10 Kommentare

  1. Inge

    Hallo liebe Christine,

    ein toller Artikel von dir.

    Bei dir zu lernen, ist jede Woche wieder schön. Nur Schade, dass es so viele Ferien gibt.
    Bis bald.
    Inge

    • Christine

      Liebe Inge,

      dankeschön für das Kompliment, das freut mich sehr.

      Viele Grüße
      Christine

  2. Elías

    Liebe Christine,

    Da könnte ich nicht mehr zustimmen. Lernen mit alle Sinnen und genießen.

    „Viel wichtiger ist die Anwendung der Sprache! Integriere sie in deinen Alltag, lebe in ihr, bade in ihr! Vergiss wenigstens zeitenweise die Grammatikregeln und tauche ein in die Kulturen, die Betrachtungsweisen, die Gestik, die Freundschaften, die Musik und nicht zuletzt in die kulinarischen Spezialitäten. Lernen mit allen Sinnen ist das Motto.“

    • Christine

      Lieber Elías,
      ach, ist das schön, wenn jemand genauso denkt wie ich! Es ist so toll, wenn man Sprachen auf diese Art erfahren darf – dann macht Lernen nämlich wirklich Spaß.
      Ich bin mal gespannt, was du mir noch alles zu erzählen hast. Ich bin schon neugierig.
      Viele Grüße und vielen Dank für den Kommentar!
      Christine

  3. Caroline

    Liebe Christine,
    es hat soooo viel Spaß gemacht, Dein Interview zu lesen. So habe ich – obwohl ich Dich schon mein halbes Leben kenne – noch mehr von Dir erfahren. Ich bin wieder voll motiviert noch fleißiger zu lernen und hoffe, dass ich diesen Vorsatz noch häufiger in die Tat umsetze.
    Ich bin mächtig stolz auf Dich und bewundere Dich für Deinen Ehrgeiz und Deine Lernmethoden. Du bist mein Vorbild.
    Mach bitte unbedingt so weiter!
    Es ist toll zu lesen, wie viele Menschen Du kennst und wie viel durch Du sie lernst. Mit Muttersprachlern reden ist doch das Schönste!
    Liebe Grüße
    Caroline

    • Christine

      Liebe Caroline,
      danke für deinen lieben Kommentar – und ich bin dafür stolz auf dich in vielen anderen Bereichen! Es ist aber auch schön, mit deutschen Muttersprachlern zu reden, besonders mit dir! Und: Wir kennen uns schon länger als dein halbes Leben.
      Viele liebe Grüße
      Christine

  4. Ricardo Seifert

    Immer, ein guter Artikel und lese ich gern immer. Heutzutage versuche ich Deutsch zu lernen und habe ich dein Blog, von DW entdeckt.

    Ich komme aus Brasilien. Wenn du irgendwann eine Partner brauchst, für Portugiesisch üben, dann schreibe mich an. =D

    • Christine

      Oi Ricardo,
      Obrigada! Vielen Dank für dein Lob. Momentan bin ich im Portugiesischen aber noch bei „bom dia“ und „adeus“, also wird eine Unterhaltung noch schwierig … aber irgendwann wird sich das bestimmt ändern!

      Viele Grüße
      Christine

  5. Kevin Fiedler

    Hallo Christine,

    tolle Blogparade bzw. tolles Thema dieser Rückblick und Ausblick. Das habe ich in meiner am FR kommenden Podcastfolge in einer Lightversion gemacht. Vielleicht sollte ich das auch mal so ausführlich machen 🙂

    LG,
    Kevin

    • Christine

      Hallo Kevin,

      dankeschön für das Kompliment. Ich hatte erst überlegt, ob ich es überhaupt in diesem Format machen sollte, aber mich dann doch dafür entschieden. Deinen Podcast werde ich mir gleich mal suchen und anhören.
      Danke für den Tipp!

      Viele Grüße
      Christine

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