Heute gibt es wieder einmal einen Gastartikel, nachdem ich vorgestern meinen Gastartikel – übrigens meinen persönlichsten Artikel bisher – bei ihr auf dem Blog Leben mit allen Sinnen veröffentlichen durfte.
Ich übergebe also das Wort … und lehne mich zurück, nicht ohne mich vorher bei Birgit zu bedanken.
Zu diesem Thema haben sich bis heute natürlich schon zigfach Personen geäußert, ganze Bücher gefüllt und den ein oder anderen Film dazu gedreht, stimmt. Ich finde es jedoch immer wieder spannend, wenn ich mich mit unterschiedlichen Personen über ihre Aufgaben und Interessen, ihren Alltag usw. austausche, wie diese sich motivieren. Du auch?
Ganz nüchtern erklärt ist Motivation das auf emotionaler und neuronaler Aktivität beruhende Streben des Menschen nach Zielen und wünschenswerten Zielobjekten etc. gäääähn!
Soweit ein Auszug aus Wikipedia.
Ich denke, es geht auch anders, sich das was hinter Motivation steht, zu verdeutlichen:
Fakt: Wenn du motiviert bist, hast du ein Ziel und damit auch einen Grund, dieses Ziel erreichen zu wollen!
Es gibt allerdings zwei sehr unterschiedliche Ausgangspunkte bei der Motivation, die auch erklären, warum du manches Ziel trotz vermeintlich hoher Motivation nicht und andere Ziele sozusagen spielend erreichst. Wenn du von innen motiviert bist, dein Antrieb also aus Neugierde und echtem Interesse besteht, wird deine Motivation von deinem eigenen ICH erzeugt.
Wenn deine Motivation jedoch eher aus Belohnung durch Dritte oder gar Gruppenzwang besteht, ist sie lediglich von außen erzeugt und in den meisten Fällen nicht sehr belastbar.
Stichwort Belohnung
Natürlich gibt es unterschiedliche Arten von Belohnungen – und nicht immer sind es die vermeintlich ‚großen‘ Belohnungen, die zu deutlich höherer Motivation führen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Belohnungen ein gesundes Mittelmaß optimal ist.
Bei Kindern werden schon Kleinigkeiten als Belohnung empfunden: In der Schule z.B. kann ein Bildchen oder ein Motivstempel unter eine gelungene Hausaufgabe schon für viel Freude sorgen. Oder ein Eis, wenn es im Garten usw. mitgeholfen hat. Gleichzeitig entsteht dadurch neue Motivation!
Für Erwachsene sind Belohnungen wie Kino- oder Theaterbesuch, ein leckeres Essen (weniger ideal, wenn das Ziel Gewichtsreduktion lautet), ein Kurzurlaub, ein Buch und und und angesagt.
Man weiß mittlerweile, dass innere Motivation (Fachausdruck: intrinsische Motivation) tragfähiger und dauerhafter ist als externe Motivation (Fachausdruck: extrinsische Motivation). Du solltest also immer versuchen, dich selbst – von innen heraus – so effektiv wie möglich zu motivieren. Erste Voraussetzung dafür ist, dass du einen Sinn in deinem Tun erkennst, beispielsweise den Zusammenhang mit deinem Beruf, dem nächstem Urlaubsziel oder Kleidergröße 😉
Merke: Erkenne den Sinn!
Der Sinn wird meist erst in Verbindung mit der Zielsetzung deutlich, also musst du, um dir den Sinn wirklich klar machen zu können, auch das Ziel möglichst klar formulieren und dieses immer als Hintergrund sehen.
Merke weiterhin: Mache dir deine Ziele klar und behalte sie im Auge!
Klarheit zu deinem Ziel und das Erkennen des Sinnes allein werden als Dauermotivator allerdings selten ausreichen. Es macht also Sinn, wenn du dein Gesamtziel in verschiedene erreichbare Etappenziele unterteilst. Durch das Erreichen dieser Teilziele hast du ein (mehr oder minder) kleines Erfolgserlebnis. Dieser erlebte Erfolg verstärkt deine vorhandene Motivation!
Merke darüber hinaus: Teile dein Hauptziel in mehrere kleine und ebenso konkrete Zwischenziele ein!
Ganz wichtig: Führe dir deine Teilerfolge vor Augen, und nimm dir die Zeit, dich darüber zu freuen und zu belohnen!
Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es mehrere Arten von Motiven, die man für die Motivation nutzen kann. Je mehr deiner Motive du für deine Zielerreichung nutzen kannst, desto stärker wird letztendlich auch deine eigene Gesamtmotivation. Mögliche Motive sind z.B. Interesse an der Sache, Wettkampfgeist, Wissensdrang, Abschlussstreben, etc.
Merke auch: Versuche möglichst viele verschiedene Motive zur Verstärkung der Motivation einzusetzen!
Bislang habe ich kein konkretes Beispiel angeführt, um aber alles vielleicht ein wenig anschaulicher zu machen, verwende ich jetzt mal das Thema ‚Sprachen lernen‘ um dir eine Art Schritt für Schritt Motivation aufzuzeigen.
Motiv: Französisch lernen!
Grund: Urlaub in Frankreich!
Ziel: Restaurantbesuche und leichte Konversation!
So weit so gut: Ich weiß was ich will und bis wann ich es will und habe ein starkes inneres Motiv.
Jetzt teile ich mir die Zeit bis zum nächsten Frankreichurlaub auf, sagen wir mal es sind noch acht Wochen bis zum Urlaubsbeginn. Okay, nun mache ich mir einen Plan für diese Zeit: Von Montag bis Samstag jeweils eine kleine(!) Lerneinheit, am Sonntag gibt es eine kurze Wiederholungseinheit. In der zweiten Woche von Montag bis Samstag wieder jeweils eine neue kleine (!) Lerneinheit, am Sonntag wieder eine Wiederholungseinheit, diesmal von der ersten und zweiten Woche usw. Um die Motivation für die tägliche Lerneinheit möglichst hoch zu halten, sollten die Lerninhalte variieren. Zum Beispiel am Montag Vokabeln, am Dienstag einen kleinen Text in Französisch lesen und möglichst verstehen (grins!), am Mittwoch etwas Grammatik, am Donnerstag vielleicht via Lernapp dein Wissen erweitern usw.
Wenn du also am Sonntag deine Wiederholungseinheit absolviert hast, kommt deine Belohnung für diesen Etappensieg! Feiere dich, am besten motivationsbezogen, also in unserem Fallbeispiel heißt das z.B. gehe Französisch Essen, höre dein Lieblingslied auf Französisch, schaue deinen Lieblingsfilm auf Deutsch mit französischen Untertiteln! Du willst dich ja belohnen und nicht zusätzlich unter Druck setzen! Gleichzeitig merkst du aber auch schon, was du alles dazu gelernt hast!
Wenn du ein für dich ganz hartes Etappenziel erreicht hast (für mich ist das z.B. aus dem Land der Grammatik) darf die Belohnung / Motivation zum weitermachen auch mal etwas größer sein. Also nicht gleich in Urlaub fahren, aber wie wäre es mit einem französischen Parfum oder einer köstlichen französischen Schokolade … Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein akzeptables Verhältnis zwischen Leistung und Belohnung.
Vermeide Durststrecken! Also nicht denken, ach das klappt diese Woche so gut, da brauche ich keine Belohnung oder am Montag gleich alle Lerneinheiten bis einschließlich Mittwoch machen. Klar geht auch mal, aber in diesem Fall ist Routine gaaaaaaaaanz wichtig! Denn um bei diesem Beispiel zu bleiben, hast du am Dienstag und Mittwoch ‚lernfrei‘ und der Einstieg in die tägliche Lernroutine fällt dir am Donnerstag höchstwahrscheinlich zigmal schwerer!
Das schwierigste an der (Lern-)Motivation ist mit Sicherheit das Vermeiden von Motivationsstörungen. Die Disziplin, nicht z.B. etwas im Haushalt zu erledigen, sondern sich tatsächlich dem ‚Sprachenlernen‘ zu widmen, haben wirklich nur wenige. Damit du solche Störungen / Wiedereinstiegsschwierigkeiten (s.o.) vermeidest, ist es leider unabdingbar, eine gewisse Disziplin aufzubauen. Andererseits kannst du hier auch dadurch entgegenwirken, dass du evtl. Ablenkungen vor dem Lernen erledigst. Solltest du also noch dringend auf die Post, die Wäsche erledigen, deinen Arbeitsplatz aufräumen wollen, ein Telefonat führen müssen usw., dann erledige diese Dinge, bevor du dich deinen Lerneinheiten widmest.
Auch innere Zerrissenheit, weil du dich gerade heftig über etwas oder jemanden ärgerst, ist absolut ungeeignet zum Lernen. Du solltest dich vorher beruhigen. Abhilfe kann hier ein Spaziergang, Entspannungsübungen wie Autogenes Training, Meditation oder eine leichte Yogaeinheit schaffe. Allerdings gilt: dann wirklich loslegen mit deinem Tagesziel! Vielleicht hilft es dir, wenn du dazu immer eine ganz bestimmte Tageszeit reservierst.
Zusammengefasst sind also die wichtigsten Regeln für erfolgreiche Motivation:
• Erkenne den Sinn!
• Mache dir deine Ziele klar und behalte sie im Auge!
• Teile dein Hauptziel in mehrere kleine und ebenso konkrete Zwischenziele ein!
• Halte alles schriftlich fest!
Aufschreiben !!!
• Egal welches Thema: kleine regelmäßige Einheiten!
• Führe dir deine Teilerfolge vor Augen, und nimm dir die Zeit dich auch darüber zu freuen und zu belohnen!
• Versuche möglichst viele verschiedene Motive zur Verstärkung der Motivation einzusetzen!
• Nutze auch externe Anreize (z.B. Belohnung) zur Motivationsverstärkung!
• Meide Motivationsstörungen!
Tja, jetzt gilt wie meistens: Starten musst du selber 😉
Ich drücke dir fest die Daumen und wünsche gutes Gelingen bei deinem nächsten motivierten Vorhaben!
Birgit
p.s.: Wenn du noch die eine oder andere ‚Belohnungsidee‘ suchst, stöbere doch mal unter Dies & Das auf meinem Blog.
Wer steckt hinter Leben mit allen Sinnen?
Ich heiße Birgit Wilde und habe mich schon immer für den Sinn hinter den Dingen interessiert.
So kam es sicherlich zu einigen meiner Weiterbildungen wie NLP-Practitioner, Tibetisch Buddhistische Philosophie, Philosophie im Allgemeinen, Palliativ-betreuung, Entspannungspädagogin usw.
Ebenso haben mich schon immer Menschen interessiert:
Warum sie ticken, wie sie ticken …
In meinem Blog kann ich gleich mehrere Leidenschaften von mir super gut kombinieren und ausleben:
- Am PC ‚basteln‘
- Meine Fotografien verwerten
- Schreiben
- Themen die mich interessieren
- Kontakte knüpfen & pflegen
- Ganz wichtig: immer wieder neue Herausforderungen meistern!
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