Der Lerner hat das Wort: Jens Flöck

Heute gibt es wieder ein Interview aus der Rubrik „Der Lerner hat das Wort“. Diesmal habe ich Jens Flöck interviewt, einen Sozialpädagogen aus Düsseldorf. Er betreut außerdem die Seite super-sprachkurse.de. Da ist es nur logisch, dass Jens auch viele Tipps für dich parat hat! Viel Spaß beim Lesen des Interviews!

Erzähle mir ein bisschen von dir – wer bist du, wo wohnst du, was arbeitest du? Welche Sprachen sprichst du?

Ja, ich bin Jens und bin 39 Jahre alt. Beruflich bin ich Sozialpädagoge und arbeite mit geistig behinderten Menschen in Düsseldorf, wo ich auch wohne. Ursprünglich komme ich aus der Region Koblenz. Neben meiner Muttersprache Deutsch kann ich seit Schulzeiten Englisch und Französisch sprechen. Spanisch lernte ich vor 14 Jahre als drittes in einem VHS-Kurs hinzu. Diese Sprache habe ich durch mehrere Reisen in Spanien und Lateinamerika sowie zwei längeren Aufenthalten in Costa Rica und Argentinien vertieft. Dadurch war ich in der Lage, mir auch selber brasilianisches Portugiesisch und Italienisch beizubringen. Insgesamt sind es dann sechs Sprachen. Lesen und verstehen kann ich dazu noch Niederländisch und Katalanisch. OK, ein bißchen kann ich mich auch in diesen Sprachen auch unterhalten, aber nur marginal.

 

Deine Seite dreht sich um Sprachkurse für Spanisch und brasilianisches Portugiesisch. Warum hast du sie gestartet? Worum geht es genau?

Mir kam einmal die Idee, mit Affiliate-Marketing bei Sprachenlernen24 Geld zu verdienen. Ich habe mich daher als Affiliate bei Sprachenlernen24 angemeldet. Daraufhin habe ich die Seite www.super-sprachkurse.de entworfen. Ich gebe offen zu, dass diese Seite noch verbesserungsbedürftig ist, da ich in Sachen Webdesign eher noch ein Anfänger bin. Aber reinschauen lohnt sich, denn es sind hochwertige Sprachkurse mit einer Langzeitgedächtnismethode, die dort angeboten werden.

 

Wenn du eine neue Sprache lernst, welche Strategie verfolgst du? Wie lernst du?

Wie schon in meinem Artikel beschrieben, konzentriere ich mich auf eine Sprachengruppe, in diesem Fall die romanischen Sprachen. Die beiden Sprachen Portugiesisch und Italiensich habe ich mir selber beigebracht, indem ich mich an Spanisch orientiert habe. Viele Wörter und Sätze sind da ja ähnlich. Spanisch und Portugiesisch ähneln sich mehr in Grammatik und Vokabular, Spanisch und Italienisch mehr in der Aussprache. Spanisch habe ich zuvor in einem VHS-Kurs gelernt. Gekauft habe ich für jede dieser Sprachen ein Grundwortschatzbuch von Langenscheidt, in dem Wortbeispiele aus verschiedenen Kategorien mit Beispielsätzen und deutscher Übersetzung untermalt sind. Mit dieser Methode konnte ich theoretisch am besten lernen. Das A und O, das kann ich nicht genug betonen, ist, das Gelernte in die Praxis umzusetzen, d. h. vor Ort mit den Einheimischen zu reden. Ich fahre sehr oft alleine in den Urlaub und bin bestrebt, neue Leute kennenzulernen. Man sollte auf die Leute zugehen und sich mit ihnen unterhalten. Dies ist immer noch die beste Lernmethode, obwohl es am Anfang Überwindung kostet. Man sollte es nur üben.

 

Wie hat sich dein Lernen im Laufe der Jahre verändert?

In der Schule hat man stur Vokabeln auswendig gelernt. Ich habe festgestellt, dass das Sprachenlernen in der Schule, so wie ich es gelernt habe, eher ineffektiv ist. Am besten lernt man, wenn man es aus freien Stücken freiweilig aus Spaß an der Freude lernt. Wenn man einfach einen Bezug zu Sprachen hat. Wer Freude an der Kommunikation mit anderen Menschen hat, besonders mit solchen aus anderen Ländern und Kulturkreisen, der lernt Sprachen am schnellsten. Da ich schon immer gerne gereist bin, wollte ich mit der Zeit auch mehrere Sprachen sprechen. Spanisch war schon immer mein Wunsch gewesen zu sprechen, was auch die letzte Sprache war, die ich in einem Kurs gelernt habe. Seit meinem halbjährigem Aufenthalt in Argentinien bin ich zum Selbstlernen übergegangen und fahre damit sehr gut.

 

Hast du eine Lieblingssprache?

Spanisch, brasilianisches Portugiesisch und Italienisch spreche ich doch sehr gerne, wobei mein Fokus auf die beiden erstgenannten Sprachen liegt, da ich jedes Jahr nach Argentinien und Brasilien fahre. Seit drei Jahren habe ich aber auch Italien als Reiseland lieben gelernt und somit auch die Kommunikation mit den Einheimischen dort.

 

Gibt es Blogs oder Podcasts, denen du regelmäßig folgst? Diese können aus dem Sprachenbereich sein, müssen aber nicht!

Es gibt schon Blogs oder Podcasts, in die ich reinschaue. Die haben jedoch eher nicht mit Sprachenlernen zu tun. Ich lese gerne Reiseblogs und Blogs sowie Podcasts mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung. Denn alleine Reisen und dabei Sprachenlernen hat sehr viel mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun, da man dabei Mut beweisen und seine Komfortzone verlassen muss.

 

Welche Materialien nutzt du zum Sprachenlernen und zum Lernen allgemein?

Die Materialien sind rechr überschaubar. Es braucht manchmal gar nicht viel. Ich bin ein Liebhaber von Büchern. Wie ich bereits erwähnte, habe ich für alle romanischen Sprachen, die ich spreche, ein Grundwortschatzbuch von Langenscheidt mit Vokabular aus allen Lebensbereichen untermalt mit Beispielsätzen in der jeweiligen Sprache und auf Deutsch.

 

Woher nimmst du deine Motivation zum Lernen (nicht nur von Sprachen)?

Ich bin der Meinung, dass man, so lange man lebt, immer lernt. Nichts mehr dazuzulernen bedeutet für mich Stillstand. Man sollte, ganz gleich jeden Alters, immer offen sein, Neues zu lernen. Die Wissensbereiche, die ich mir zum größten Teil selber angeeignet habe, sind Sprachen, Politik, Zeitgeschichte, Wirtschaft, Kunst und Kultur, Persönlichkeitsentwicklung sowie Geograpie. In der Schule habe ich davon nur einen Bruchteil gelernt. Für mich ist auch gesellschaftskritisches und selbstbestimmtes Denken sehr wichtig. Das motiviert mich immer wieder, mir neues Wissen anzueignen.

 

Was würdest du einem Lerner empfehlen, der mit einer neuen Sprache beginnen möchte? Wie soll er anfangen? Wie wichtig findest du Grammatik?

Das theoretische Lernen ist der erste Schritt. Aber jeder so, wie er es für richtig hält. Mit Spanisch habe ich in einem VHS-Kurs begonnen. Man kann auch die modernen Kommunikationsmittel nehmen wie Apps oder digitale Audioprogramme. Empfehlen kann ich natürlich auch die Sprachkurse von Sprachenlernen24 auf meiner Affiliate-Seite. Man könnte auch Sprachcrashkurse nehmen, mit denen man sich kurz vor der Reise mit dem wichtigsten Vokabular selber versorgt. Da kann ich in Sachen brasilianisches Portugiesisch die Sprachcrashkurse von Kilian Kempter empfehlen, die man unter diesem Link bestellen kann. Das Wichtigste, da wiederhole ich mich gerne, ist die praktische Anwendung, aber auch Ehrgeiz, Fleiß und Wille. Am besten, man merkt sich den Spruch von einem mir bekannten Motivationstrainer: Ein Gramm Praxis ist mehr wert als eine Tonne Theorie. Alles Wissen nutzt einem nichts, wenn man es nicht anwendet. Das Prinzip ist hierbei TUN (Tag und Nacht).

 

Wie wichtig ist deiner Meinung nach Talent?

Talent oder eine gewisse Affinität mit Fremdsprachen sind schon vorteilhaft. Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder Fremdsprachen lernen kann. Wer ein gewisses Talent oder starkes Interesse daran hat, lernt natürlich schneller. Wie ich jedoch schon erwähnte sind auch Ehrgeiz, Fleiß und Wille entscheidend. Ein weiterer Tipp, den ich aber noch geben kann und der mir sehr geholfen hat, ist, sich virtuelle Gespräche mit Einheimischen in der jeweiligen Sprache, die man lernt, vorzustellen und in Gedanken zu leben. Dies eignet sich, wenn man schon Personen aus dem jeweiligen Sprachkreis kennt und sich vorstellt, mit ihnen zu kommunizieren.

 

Wie viel Zeit investierst du in das Sprachenlernen? Wie viel Zeit in das Lernen allgemein?

Das ist schwer zu sagen. Ich lese gerne Bücher, somit auch Sprachbücher. Das mache ich entweder in Ruhe, wenn ich Zeit habe. Ich lese die Langenscheidt Grundwortschatzbücher aber auch häufig im Fitnessstudio. Das Lernen allgemein unter den Fachgebieten, die ich eben aufgezählt habe, bewerkstellige ich ebenso entweder durch Lesen oder auch durch Dokumentationen im Fernsehen oder Internet.

 

Du weißt, dass du ein Sprachen-Nerd bist, wenn du …

…sämtliche Sätze, die Du lustig oder interessant findest, in Deine jeweilige Lieblingssprache übersetzt und Dir dabei in Gedanken ein virtuelles Gespräch mit einer bestimmten Person vorstellst, die diese Sprache als Muttersprache hat.

 

Gibt es noch Dinge im Leben, die du unbedingt noch machen möchtest? Gibt es eine Art Bucket-List?

Ich möchte noch so viel wie möglich reisen und noch viele Orte sehen. Mein Traum ist es auch, mich online selbstständig machen zu können und ortsunabhängig zu arbeiten. Somit wären längere Reisen möglich. Eine mehrmonatige Reise durch ganz Lateinamerika wäre schon mein Wunsch. Aber auch durch Europa kann man längere Reisen unternehmen. Durch ganz Südeuropa zu reisen ist ebenso ein Wunsch.

 

Danke, Jens, für das interessante Interview!

2 Kommentare

  1. Samuel Arredondo

    Very interesting and informative read!

    • Christine

      Hola Samuel,

      gracias!

      Christine

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