Redewendungen sind für Sprachen wie das Salz in der Suppe. Aber viele Lerner schrecken davor zurück, sie zu lernen, denn Redewendungen lassen sich meist nur schwer behalten. Sie können ja nicht wörtlich übersetzt werden.
Kirsty von English with Kirsty hat diesen Artikel geschrieben – zumindest im englischen Original -, die deutsche Übersetzung gibt es wie immer dazu. Kirsty kennst du sicherlich schon: Sie nimmt auch an der zehnteiligen Interviewserie „Wie lernst du eine Sprache?“ teil und ist einer der Experten.
Als erstes findest du die deutsche Version des Textes von Kirsty, gleich danach das englische Original. Viel Spaß beim Lesen!
Kirstys Artikel in deutscher Sprache:
Lohnt es sich, englische Redewendungen zu lernen?
Laut dem Cambridge English Dictionary ist eine Redewendung eine „Gruppe von Wörtern in festgelegter Reihenfolge mit spezieller Bedeutung, die anders ist als die Bedeutung der Einzelwörter“.
Das bedeutet, dass Redewendungen manchmal schwer zu verstehen sind. Du verstehst vielleicht die Bedeutungen der Einzelwörter, aber du bist vielleicht nicht in der Lage zu erkennen, was eine Redewendung insgesamt bedeutet, vor allem wenn du sie noch nie zuvor gehört hast.
Einige Redewendungen wie beispielsweise „the early bird catches the worm“ – der frühe Vogel fängt den Wurm – sind in einer Vielzahl von Sprachen zu finden. Andere beschränken sich nur auf einen Sprache oder Kultur.
Da die Bedeutungen nicht immer klar sind, glaube ich, dass Sprachlerner einige grundlegende Redewendungen kennen sollten. Ich bespreche häufig Gruppen von Redewendungen auf meiner Facebookseite. Kürzlich hatte ich zum Beispiel die „horse week“, während dieser kümmerten wir uns um Redewendungen rund um das Wort „horse“. Davor gab es eine „wolf week“.
Wenn du mit anderen Englischlernern sprichst oder geschäftlich zu tun hast, werden Redewendungen nicht so häufig vorkommen, weil diese Menschen vermutlich eine zweckgerichtete Sprache verwenden. Muttersprachler jedoch bemerken häufig noch nicht einmal, dass sie Vokabeln verwenden, die schwieriger für Englischlerner sein könnten. Deshalb ist es eine gute Idee, einige dieser ungewöhnlicheren Redewendungen und Ausdrücke zu lernen, damit du weißt, worüber die Menschen sprechen.
Solltest du also auch Redewendungen verwenden, wenn du Englisch sprichst oder schreibst?
Meiner Meinung nach wäre das gut, denn es hilft dir, deinen Vokabelschatz aufzubauen. Außerdem klingt dein Englisch durch die Verwendung von Redewendungen authentischer. Du solltest jedoch die folgenden Punkte beachten:
1) Achte darauf, dass die Redewendung noch benutzt wird
Jeder scheint die Redewendung „raining cats and dogs“ zu kennen. Vielleicht kommt das daher, weil es ein lustiges Bild ist, aber ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich diese Redewendung das letzte Mal in einer normalen Unterhaltung verwendet habe.
Wenn du jemandem sagst, er soll „change the record“, dann sagst du ihm, dass er über etwas anderes sprechen soll, weil dich das aktuelle Thema der Unterhaltung langweilt und ihr schon lange genug darüber gesprochen habt! Aber die meisten Kinder und Jugendlichen wissen ja noch nicht einmal mehr, was ein Schallplattenspieler „record player“ ist! Sie hören Musik im Internet, laden sie herunter, hören vielleicht noch CDs, aber außer Sammlern von Schallplatten benutzen die meisten Menschen heutzutage keinen Plattenspieler mehr – und so verschwindet auch der dazugehörige Ausdruck.
Wenn du eine Redewendung lernst und verwendest, die schon jahrelang nicht mehr verwendet wird, dann wird dich vielleicht niemand verstehen, oder sie werden ein bisschen über dich lachen, weil es ein bisschen altmodisch klingt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dir das passiert, wenn du Redewendungen lernst und verwendest, die du aus Gesprächen um dich herum aufschnappst.
2) Regionale Unterschiede
Wenn du in Großbritannien bist und ein „skeleton in your cupboard“ – eine Leiche im Keller – hast, dann ist das etwas, was andere Leute nicht über dich wissen sollten, weil es schlecht für deinen Ruf wäre. Wenn du allerdings Amerikaner bist, hast du dieses „skeleton“ nicht im „cupboard“, sondern im „closet“.
Jegliche Ausdrücke, die Währungen beinhalten, wie zum Beispiel pounds, pennies, dollars oder dimes, werden hauptsächlich in den Ländern verwendet, wo auch die Währung gültig ist.
3) Ist die Redewendung für dich und die Situation passend?
Es gibt Dinge, die Jugendliche sagen, die ich, Anfang 30, allerdings nicht mehr sagen würde. Natürlich geht das jetzt mehr von den Redewendungen in die Umgangssprache, aber es ist sicherlich gut zu wissen, wer die Sprache verwendet, bevor du Redewendungen in deinen Wortschatz übernimmst. Genauso könnte ich sagen „my wise old nan used to say …“ – meine weise alte Oma sagte immer … – und dann mit einer Redewendung oder einem weisen Spruch aufwarten, aber ich würde solche Ausdrücke nicht verwenden, ohne meine Oma oder Großmutter zu erwähnen, da Menschen solche Dinge heutzutage nicht mehr sagen.
Es gibt Dinge, die man zu Freunden sagen würde, aber nicht zu Geschäftspartnern. In deiner Muttersprachler fallen solche Entscheidungen ganz automatisch, aber beim Lernen von neuen Ausdrücken in einer Fremdsprache solltest du diese im Kontext lernen, so dass du erkennen kannst, wann und wie sie verwendet werden.
Über Kirsty
Kirsty bietet online Englischtraining an, besonders für Menschen, die ihr Business-English verbessern wollen. Du findest sie auf
Dort gibt es auch weitere Informationen zu Kirstys neuem Buch „Feel confident using your business English“.
Kirsty’s English version:
Is it good to learn English idioms?
According to the Cambridge English dictionary, an idiom is „a group of words in a fixed order that has a particular meaning that is different from the meanings of each word on its own.
This means that idioms are sometimes hard to understand. You may know the meanings of the individual words, but you may not be able to work out what an idiom means, particularly if you haven’t heard it before.
Some idioms, such as „the early bird catches the worm“, are found in a number of languages. Others are specific to one language or culture.
As the meanings aren’t always clear, I think it’s important that learners understand some common idioms. I often talk about groups of them on my Facebook page. For example, I recently had „horse week“, in which we looked at idioms to do with horses. Before that, we had „wolf week“.
If you’re speaking or doing business with other learners of English, idioms may not come up as much because people will probably use more functional language. Native speakers, on the other hand, often don’t even realise when they’re using vocabulary that may be more difficult for learners of English to understand. Therefore, I think it’s good to learn some of these more unusual phrases, so that you know what people are talking about.
So, should you try to use idioms when you’re speaking and writing English?
I would say that it’s a good thing to do, because it helps you to develop your vocabulary. Also, building idiomatic expressions into your speech or writing can make them sound more authentic. However, I would also advise you to think about the following points:
1) Make sure the idiom that you’ve learned is still in use
Everyone seems to know the one about „raining cats and dogs“, perhaps because it’s a strange image, but I can’t think of the last time that I used this in general conversation.
If you tell someone to „change the record“, you’re actually saying that you want them to talk about something else because you’re bored with their topic of conversation and you think they’ve been talking about it for long enough! But most children and teenagers wouldn’t be able to tell you what a record player is. They are used to streaming music, downloading it, maybe CDs, but apart from record collectors, most people don’t use record players nowadays and the expression is dying out with them.
If you learn and use an expression that nobody has heard for years, they might not understand you, or they might smile because it’s a bit outdated. This is less likely to happen if you start by learning expressions that you’ve picked up from the conversations around you.
2) Regional differences
If you are in the UK and you have a skeleton in your cupboard, there is something that you don’t want people to find out because it would be bad for your reputation. However, if you use American English, you’re more likely to have the skeleton in your closet, not your cupboard.
Any expressions which refer to money, such as pounds, pennies, dollars or dimes, are more likely to be used in the country where that currency can be found.
3) Is it appropriate for you and for the situation?
There are things that teenagers say, that I, as someone in their early 30s, would not say. Ok, this is moving from idioms into the area of colloquial language, but it’s good to keep an eye on who is using the language before you adopt it into your own vocabulary. Similarly, I might say „my wise old nan used to say …“ and then follow it up with an idiom or a wise proverb, but I wouldn’t just use these expressions without making a reference to my Nan (or grandma), because people don’t say these things any more.
There are things that you would say to your friends, but you wouldn’t say them in a formal business meeting. You don’t make these decisions consciously in your native language, but when you’re learning new phrases in another language, it’s good to learn them in context, so that you can see when and how it’s appropriate to use them.
About Kirsty
Kirsty provides online English training, particularly for people who want to improve their business English. You can find out more about her on
where you can also find out about Kirsty’s new book, „Feel confident using your business English“.
Ja, ich finde das ist eine sehr gute Idee. Redewendungen sind immer gut. Damit kann man auch gut einen ersten Eindruck erwecken, wenn man mit der passenden Redewendung daherkommt. Ich habe lange für eine japanische Firma gearbeitet. Da kannte ich auch einige Redewendungen, die ich benutzt habe. Das waren jedes Mal kleine Türöffner.