Heute schreibt Stefan einen Artikel über die arabische Sprache – nicht gerade meine Kernkompetenz. Daher bin ich sehr froh, dass Stefan diese Aufgabe übernommen hat. Also – hier ist Stefan und sein Plädoyer für die arabische Sprache!
Marhabaan! Das war Arabisch für Hallo. Ich bin Stefan und Autor der Seite arabisch-lernen.eu
Dort schreibe ich über den orientalischen Sprach-und Kulturraum und wie man möglichst effizient die arabische Sprache erlernt. Vor mittlerweile 7 Jahren kam ich nach dem Abitur aus Australien wieder; ich hatte mir dort eine Work-and-Travel-Auszeit genommen. Mein Mitbewohner damals hieß Bassam und er kam aus Abu Dhabi. Da sein Englisch nicht allzu gut war, brachte er mir die Grundkenntnisse der arabischen Sprache bei, die ich zu Hause dann unbedingt weiter vertiefen wollte.
Da ich anfangs große Probleme hatte, die richtigen Lernmaterialien zu finden, liegt ein Schwerpunkt meiner Seite auf der Anleitung zum selbstständigen Arabischlernen.
Doch warum sollte man überhaupt Arabisch lernen wollen?
Der arabische Sprachraum erstreckt sich vom Indischen Ozean bis zum Atlantik. In ihm leben 320 Millionen Menschen. Es wird klar: Durch die Kenntnis der Sprache eröffnet sich ein riesiger Kulturraum!
In den vergangenen Jahrzehnten haben insbesondere die Golfstaaten mit ihren reichen Ölvorkommen einen starken Wirtschaftsboom erlebt. Dadurch wurden sie auch für deutsche Firmen sehr interessante Geschäftspartner. Zwar ist die englische Sprache im Golfraum weit verbreitet, die Einwohner wissen es jedoch sehr zu schätzen, wenn man zumindest der Grundlagen der arabischen Sprache mächtig ist. Es gilt einfach als höflich und zuvorkommend und es kann in Verhandlungen zum Geschäftsabschluss durchaus schon der eine Vorteil sein, den man zum Beispiel gegenüber Konkurrenten hat.
Auch wenn Sie einen Urlaub – beispielsweise in Dubai oder Marokko – planen, profitieren Sie natürlich sehr von Sprachkenntnissen. Wer nicht gerade einen Pauschalurlaub bucht, sollte die Möglichkeit nutzen und sich mit der landestypischen, orientalischen Kultur auseinandersetzen. Dazu gehört auf jeden Fall auch die Sprache! Zudem kann man so das Gespräch mit Einheimischen suchen. Wer weiß, vielleicht bekommt man so ja den ein oder anderen Geheimtipp für ein Restaurant etwas abseits der touristischen Zone.
Auch wer in Marrakesch oder Fes auf einem Basar um die Ware feilschen möchte, sollte sich, um nicht übers Ohr gehauen zu werden, Sprachkenntnisse aneignen. Die Händler können sehr gut zwischen einfachen Touristen und jemandem, der sich mit ihrer Kultur beschäftigt, unterscheiden. Viele werden Ihnen aus Respekt vor Ihren Mühen schon einen besseren Preis anbieten.
Da die Araber es lieben, im Team zu arbeiten, hat man zudem ohne gute Arabischkenntnisse so gut wie keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt, zum Beispiel bei einer Golf-Airline oder einem Ölunternehmen. Selbst wenn man einen Job findet, wird man schnell frustriert sein und eventuell auch von den anderen Kollegen ausgegrenzt werden, wenn man nur die eine oder andere Vokabel beherrscht. Auch Freundschaften und Beziehungen sind davon natürlich betroffen.
Lohnt sich das Arabisch lernen denn auch, wenn ich gar nicht verreisen werde?
Im Nahen Osten herrschen seit Jahren viele Konflikte. Als Folge davon flüchteten alleine 2015 weit über eine Millionen Menschen aus dem Orient zu uns. Viele von ihnen sprechen weder Englisch noch Deutsch. Daher bleibt zur Kommunikation oft nur die arabische Sprache. Es gibt jedoch nur sehr wenige Dolmetscher, die jedoch für die vielen Behördengänge dringend notwendig sind. Zudem brauchen die Geflüchteten auch später noch sprachliche Hilfe, beispielsweise bei Arztbesuchen, damit eine Integration langfristig überhaupt gelingen kann.
Die Dolmetscher sollten, neben dem grundlegenden Hocharabisch, eine Spezialisierung auf einen bestimmten geographischen Raum erlangen. Die arabische Sprache teilt sich nämlich in Dialekte wie Syrisch, Marokkanisch oder Tunesisch ein. Durch die enorme Größe des Sprachraums versteht jemand aus Riad in Saudi-Arabien einen Araber aus der Küstenstadt Essaouira in Marokko wahrscheinlich nur sehr schlecht oder gar nicht. Dadurch entstehen skurrile Dinge wie: Filme von arabischen Muttersprachler müssen für andere arabische Muttersprachler nachsynchronisiert werden, weil sie eben ein „anderes“ Arabisch sprechen.
Als Fazit lässt sich sagen, dass das Erlernen der arabischen Sprache eine lohnende Sache ist. Man eignet sich damit eine nützliche Fähigkeit an, die sowohl bei der beruflichen Karriere als auch im sozialen Engagement, zum Beispiel bei Hilfsorganisationen, weiterhilft.
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