Dem Aufruf zur Blogparade von Susanne Kumm von Emotures folge ich natürlich gerne und schreibe heute sozusagen zwischendurch einen Artikel über das Thema „Zeit finden für das Sprachenlernen“ – der Dauerbrenner bei Menschen, die eine Sprache lernen möchten, aber sich nicht gerade über ewige freie Zeit freuen können.
Die von Susanne gestellten Fragen waren folgende – ich beantworte sie beispielhaft zum Thema Spanischlernen, vielleicht sind für den einen oder anderen umsetzbare Vorschläge dabei:
Wie bleibst du am Spanischlernen dran?
Ich bin im Allgemeinen ein sehr disziplinierter Mensch, zumindest dann, wenn mir das Ziel wichtig genug ist. Dazu ist es aber erforderlich, eine innere Motivation zu besitzen, also die spanische Sprache wirklich sprechen zu wollen. Wenn das Ziel nicht mein eigenes Ziel wäre, wäre die Motivation vermutlich nicht stark genug. Zudem bin ich gut organisiert und nutze viele Onlinetools wie Evernote, Babbel oder Mind Map-Programme, um mir die Organisation zu erleichtern. Was ebenfalls gut funktioniert ist, das Ziel zu visualisieren, also sich in einer spanischen Stadt zu sehen, wenn man fließend Spanisch mit einem netten Spanier oder einer ebenso netten Spanierin spricht.
Wie motivierst du dich? Hier geht es hauptsächlich um Dinge beim Lernen, die du nicht gerne machst.
Da gehe ich nach der Devise: Augen zu und durch. Ich bin jemand, der nicht gerne aufschiebt, sondern lieber die unangenehmen Arbeiten so schnell wie möglich vom Tisch haben möchte. Ich setze mir für solche Arbeiten auch oft Erinnerungen bei Evernote und arbeite diese Aufgaben dann ab, sobald mich das Programm daran erinnert. Da ich die Erinnerungen nicht nur tag- sondern auch uhrzeitgenau einstellen kann, ist das perfekt für mich geeignet. Eine unangenehme Spanischaufgabe ist für mich immer das Eingeben von Vokabeln in den Vokabeltrainer, das würde ich mir dann als Erinnerung in Evernote einspeichern.
Wie gehst du mit Aufschieberitis um?
Ich schiebe selten etwas auf. Gut bewährt hat sich bei mir die Eat-the-Frog-Methode von Brian Tracy. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, die schwierigste oder schlimmste bzw. unangenehmste Aufgabe des Tages zu allererst zu bearbeiten. Dann erst wendet man sich anderen Aufgaben zu. Allerdings bin ich relativ großartig beim Aufschieben von Arbeiten im Haushalt…, aber das ist ein anderes Thema.
Woran merkst du, dass dir Zeit verlorengeht? Und wie reagierst du darauf?
Zeitverlust macht sich bei mir bemerkbar, indem ich immer nervöser werde und gereizt meiner Familie gegenüber. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass sich Arbeit oft in dem Maße ausdehnt, wie viel Zeit dafür zur Verfügung steht – das merke ich auch beim Lernen. Wenn ich weniger Zeit habe, wird mein Lernprogramm eben etwas straffer. Oder ich werde kreativ und binde viele Lerneinheiten in meinen Alltag ein – dadurch „hole“ ich Zeit häufig wieder auf.
Wann planst du, wann tust du etwas spontan?
Ich bin der große Planer. Ich bin zwar jemand, der gerne einen Plan B und C und D hat, falls Plan A nicht funktioniert, aber selbst die Pläne B und C und D sollten schon fertig in der Schublade sein. Bezogen auf mein Lernen bedeutet das, dass ich meine Lerneinheiten sehr klar durchstrukturiere (auch wenn das ein wenig langweilig und spaßbremsend wirkt), allerdings sehr abwechslungsreich lerne. Wenn also beispielsweise Vokabeln mit meinem Onlinetrainer anstehen und es steht gerade keine Internetverbindung zur Verfügung, bin ich durchaus in der Lage, auf andere Aktivitäten umzuschwenken: Dann lese ich eben etwas oder schreibe einen Text oder höre mir etwas in Spanisch an. Irgendwas geht immer. Eigentlich ist es so, dass ich gerne einen groben Plan habe, dass ich aber durchaus flexibel bei der Umsetzung bin, solange mein Tages- bzw. Wochenziel nicht in Gefahr ist. Selbst Freizeitaktivitäten rechne ich mir als Lernaktivität an, wenn ich mich beispielsweise in der Stadt 10 Minuten mit einem Spanier unterhalte. Das zählt genauso. Ebenso die Mail an meine kolumbianische Schwägerin oder an eine spanische Brieffreundin.
Wann nimmst du dir Zeit für etwas Bestimmtes?
Ich nehme mir täglich Zeit für meinen Spanisch-Online-Kurs und bearbeite eine Lektion, das dauert etwa 10 Minuten. Außerdem bearbeite ich täglich mein Vokabelpensum bei Babbel und bei Memrise, das dauert unterschiedlich lange, je nachdem, wie viele Wiederholungsphasen zusammenfallen. Die Bearbeitung dieser Einheiten richtet sich aber nach meinem Tagesablauf, am Wochenende werden die Einheiten eher am Vormittag erledigt, während der Woche eher am Abend. Jedoch ist die Vorgabe: Ein Minimalpensum jeden Tag.
Wie findest du endlich Zeit?
Zeit finde ich sehr einfach: Indem ich Prioritäten setze. Natürlich klappt das nicht immer, auch bei mir kommen immer wieder unvorhergesehene Dinge dazwischen. Aber mir sind meine Sprachen so wichtig, dass ich sie in meinem Tagesablauf integriert habe. Wenn man etwas wirklich will, schafft man es auch. Zumindest solange das Ziel realistisch ist.
Die letzten Fragen bezogen sich auf die Ordnung von Urlaubsfotos …
Allerdings muss ich da zugeben, dass das nicht mein Spezialgebiet ist. Ich kann erstens nicht gut fotografieren (fragt meinen Vater, der würde am liebsten zwei Drittel meiner Fotos in die Mülltonne werfen …) und zweitens reicht mir die Organisation am Computer, aufgeteilt nach Jahren. Mehr brauche ich nicht. Auch mit Bildbearbeitung kenne ich mich nicht aus. Da lerne ich lieber Spanisch und kümmere mich um meinen Blog … oder lese den Blog von Susanne.
Herzliche Grüße
Christine
Liebe Christine,
vielen Dank noch mal, dass du dich an meiner Blogparade „Endlich Zeit finden“ beteiligt hast! Du und deine Blogleser finden jetzt alle 33 Blogartikel in meinem Resümee-Beitrag „7 wertvolle Gedanken über die Zeit, die du kennen solltest“
http://emotures.de/allgemein/7-wertvolle-gedanken-ueber-die-zeit-die-du-kennen-solltest
Im August erscheint zu der Blogparade ein e-book, in dem ich alle Blogartikel strukturiert aufbereite und auch dir gerne zur Verfügung stelle. Denn das Thema „Zeit“ beschäftigt uns alle – in verschiedenen Lebensbereichen. Über neue Ideen, Erfahrungen anderer und ganz praktische Tipps können wir hoffentlich künftig alle mehr „Zeit finden“, „Zeit haben“ oder „Zeit gewinnen“.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel wertvolle Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Ganz herzliche Grüße schickt dir,
deine Susanne
Liebe Susanne,
danke, dass ich teilnehmen durfte! Es hat großen Spaß gemacht und mir viele neue und interessante Blogs beschert. Auf das E-Book freue ich mich schon!
Herzliche Grüße
Christine
P.S. Und wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt, entweder hier oder auch über Facebook.
Hallo, liebe Christine,
vielen Dank für deinen Beitrag! Mir gefällt die Eat-the-frog-Methode … erst einmal das zu tun, was man wohl am ehesten aufschieben würde. Vielleicht hilft es hier ja auch mal zu schauen, warum einem eine bestimmte Aufgabe nicht so liegt. Vielleicht findet man so auch eine neue Lösung. Vieles kann man auch delegieren. Außer natürlich, selbst eine Sprache zu lernen 😉 Das geht ebenso wenig, wie jemanden in den Urlaub zu schicken, um die Welt für einen zu entdecken. Aber das macht ja zum Glück Spaß!
Herzliche Grüße zum Wochenstart schickt dir,
deine Susanne
PS: So ne Idee: Wann gibt es deine Blogartikel auf Spanisch?