Der Lerner hat das Wort: Timo Schlappinger – IT – Security specialist

 

Timo Schlappinger

Heute gibt es wieder ein Interview aus der Serie „Der Lerner hat das Wort“. Diesmal habe ich Timo Schlappinger gefragt – Timo kenne ich nicht persönlich, sondern „nur“ über Facebook.

Er hat mir schon mehrmals in IT-Fragen geholfen, und als er mir erzählt hat, dass er Schwedisch lernen möchte und Englisch spricht, war mir sofort klar, dass er der richtige Kandidat für diese Rubrik ist.

Ich habe ihm also einige Sprachenlinks geschickt und gleich dieses Interview mit angehängt. Auf seine Antworten kannst du dich jetzt schon freuen.

Erzähle mir ein bisschen von dir – wer bist du, wo wohnst du, was arbeitest du? Welche Sprachen sprichst du?

Meine Name ist Timo Schlappinger, ich bin 42 Jahre alt und wohne im Hunsrück ca. 30 Km vom Flughafen Hahn entfernt. Ich spreche Englisch, Deutsch und Hessich 🙂 Ich bin in Frankfurt am Main zur Welt gekommen und somit bin ich ein waschechter Hesse.

Mein Berufsbezeichnung ist „IT – Security specialist“, das heißt, ich kümmere mich um die Sicherheit der IT in Unternehmen. Seit 4 Jahren bin ich Administrator für ein Unternehmen, welches Software für Logisitkunternehmen entwickelt. Ich würde gerne Schwedisch lernen, aber ich finde irgendwie nicht die Zeit.

Deine Videos auf Facebook und YouTube sind sehr interessant. Warum hast du sie gestartet? Worum geht es genau?

Ich mache Videos, die  Menschen helfen, Ihre Probleme mit einer speziellen Sache zu helfen. Ich habe festgestellt, dass es einfacher ist, wenn man die einzelnen Schritte vor Augen hat. Gerade in der IT ist es oftmals schwierig, nur durch die Sprache zu helfen.
Aber wenn ich gleichzeitig sehe, was gemeint ist, welcher Knopf oder welches Menü geöffnet werden soll, ist es einfacher, das Ganze umzusetzen.

Ich mache diese Videos, um die Probleme, die man mit der IT hat, z.B. bei Facebook, zu lösen. Ich nehme damit die „Zuschauer“ an der Hand und führe sie zum gewünschten Endergebnis. Mir ist es wichtig, dass ich durch mein Wissen denen helfe, die nicht über dieses Wissen verfügen.

Zusatztipp: Timo hat übrigens auch einen sehr empfehlenswerten Podcast!

Wenn du eine neue Sprache lernst, welche Strategie verfolgst du? Wie lernst du?

Das ist eine gute Frage! Ich lerne erst durch einfache Sätze oder Vokabeln. Ich schreibe mir Vokabeln in ein übliches Vokabelheft auf. Durch das Schreiben und gleichzeites Aussprechen, prägen sich mir die Worte einfacher ein. Oft versuche ich dann auch, in der entsprechenden Sprache Zeitungsartikel zu lesen und zu verstehen, oder ich suche mir eine Webseite in der jeweiligen Sprache und übersetze mir erstmal, was ich davon verstehe. Was ich auch gerne mache: ich schaue mir eine DVD in der zu lernenden Sprache an, um den Klang einprägen zu können. Oft habe ich am Anfang aber deutsche Untertitel eingeblendet.

Wie hat sich dein Lernen im Laufe der Jahre verändert?

Ich lerne jeden Tag etwas Neues und  probiere vieles aus. Dabei übernehme ich das, was es mir einfacher macht, etwas zu lernen. Ich mag es zum Beispiel, mit Karteikarten zu arbeiten, auf denen ich mit die wichtigsten „Aussagen“ notiere. Durch die Smartphones hat man viele neue Möglichkeiten, mittels Apps zu lernen. Auch schaue ich mir oft „Tutorials“ an, das sind Hilfsvideos, die mir die Lösung zeigen.

Hast du eine Lieblingssprache?

Ich mag den Klang von Schwedisch. Schwedisch ist der deutschen Sprache vom Satzaufbau ähnlich, da muss ich nicht viel umdenken. Niederländisch finde ich auch toll, genauso wie Afrikaans.

Gibt es Blogs oder Podcasts, denen du regelmäßig folgst? Diese können aus dem Sprachenbereich sein, müssen aber nicht!

Ich höre momentan sehr viele verschiedene Podcasts. Am liebsten die von Gordon Schönwälder – Podcast-Helden und Solopreneur’s Moshpit sowie auch die von Mira Giesen.

Welche Materialien nutzt du zum Sprachenlernen und zum Lernen allgemein?

Ich nutze Vokabelhefte, Karteikarten und auch Apps und Notizbücher. Ich lese viel über die Themen, die ich mir aneignen möchte.

Woher nimmst du deine Motivation zum Lernen (nicht nur von Sprachen)?

Das liegt daran, dass ich mich in meinem Beruf nie ausruhen kann, die IT ist sehr schnelllebig, das Wissen von gestern ist heute zum Teil schon überholt. Schwedisch möchte ich lernen, weil ich irgendwann in dieses Land auswandern möchte.

Was würdest du einem Lerner empfehlen, der mit einer neuen Sprache beginnen möchte? Wie soll er anfangen? Wie wichtig findest du Grammatik?

Mir hat man einmal gesagt, dass die Grammatik nicht ganz so wichtig sein sollte, das Wichtigste ist, dass derjenige, mit dem ich kommuniziere, mich versteht. Aber ich finde, dass die Grammatik die Sprache ausmacht. Sonst wären es nur aneinandergereihte Worte. Ich würde einem Lerner empfehlen, gleich von Anfang an jemanden zu suchen, der diese Sprache spricht. Denn wenn man sich in der Sprache unterhält, ist es einfacher, die Sprache zu lernen. Auch ist es meiner Meinung nach wichtig, sich in diese Sprache hineinzufühlen.

Wie wichtig ist deiner Meinung nach Talent?

Talent ist meiner Meinung nach nicht so wichtig. Wenn man es hat, dann lernt man halt schneller, aber meiner Meinung nach ist das Wichtigste die Disziplin, am Ball zu bleiben und nicht aufzugeben.

Wie viel Zeit investierst du in das Sprachenlernen? Wie viel Zeit in das Lernen allgemein?

Das lässt sich schwer sagen, da ich eigentlich die ganze Zeit lerne… aus der Erfahrung und auch Problemen, die sich mir stellen. Das ganze Leben besteht aus Lernen!

Du weißt, dass du ein Sprachen-Nerd bist, wenn du …

hi hi… wenn man anfängt, in Sprachen zu träumen 🙂 Als ich für ein Unternehmen gearbeitet habe, in dem nur Englisch gesprochen wurde, fielen mir auf einmal nur noch die englischen Worte ein, oft hatte ich Probleme, Deutsch zu sprechen 🙂

Gibt es noch Dinge im Leben, die du unbedingt noch machen möchtest? Gibt es eine Art Bucket-List?

Ich habe viele Dinge auf meiner Liste.
Schwedisch zu lernen, den Segelflugschein zu machen, ein Rudel Schlittenhunde zu haben und mein Unternehmen voranzubringen. Irgendwann möchte ich mit meiner Frau nach Schweden auswandern und ein einsames Grundstück mit einem schönen „Bauernhof“ haben. Mit dem möchten wir uns, soweit es geht, selbt versorgen.

 

Danke für deine Antworten, lieber Timo!

Sehr gern liebe Christine 😉

2 Kommentare

  1. Eva

    Tolle Idee, Christine, den Lernenden das Wort zu geben und so Tipps und Problemchen aus dem echten Sprachenlernleben zu erfahren. Schwedisch ist auch meine Lieblingssprache, es klingt einfach schön und es gibt so wunderbare Begriffe.

    Viele Grüße
    Eva

    • chkonstantinidis

      Danke für das Kompliment, liebe Eva. Bei so interessanten Interviewpartnern ist es aber auch einfach, ein tolles Interview zu zaubern. Schwedisch scheint wirklich eine schöne Sprache zu sein. Mein Problem ist nur : So viele Sprachen, so wenig Zeit. 🙂 Viele Grüße Christine

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  1. Lernplan, Shadowing und Blog Momentum - darum ging es 2016
  2. Ich wurde von Christine Konstantinidis für Ihren Blog erfolgreichessprachenlernen.com interviewt • ts-itconsult

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