einheimische

Vorhang auf für Jens Flöck – er hat den heutigen Artikel für mich geschrieben! Jens wohnt in Düsseldorf und spricht neben Deutsch auch Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und brasilianisches Portugiesisch. Naja, und zusätzlich kann er noch ein bisschen Niederländisch und Katalanisch … und bevor ich zu neidisch werde, übergebe ich an Jens, der dir heute das Konzept des Sprachenlernens mit Einheimischen vorstellen wird.

So viele Sprachen wie möglich sprechen und sich auf der halben oder vielleicht doch der ganzen Welt verständigen können – ja, davon träumen viele Reisende. Natürlich nicht die Ballermanntouristen. Denen geht es hauptsächlich ja nur um eine Verlegung einer Ruhrgebietskirmes in den Bierkönig von El Arenal. Wer nur darauf aus ist, für den ist dieser Artikel nichts. Wer jedoch etwas von der Welt sehen, in fremde Kulturen eintauchen und die dort lebenden Menschen näher kennenlernen möchte, der ist hier in jedem Fall richtig.

Sprachenlernen mit Einheimischen zusammen – was bedeutet das? Ist das für jedermann möglich? Von mir kommt da ein ganz klares Ja. Aber was muss man beachten und wie bereitet man sich vor?

Vorbereitung auf das Abenteuer

Erstmal ist ganz klar gesagt, ohne Vorbereitung ist man schlecht beraten. Diese sollte natürlich vor der großen Reise passieren. Um theoretische Übungen, die vielleicht manchmal etwas trocken sind, kommt man nicht herum. Natürlich ist Praxis das A und O. Motivationstrainer Markus Dan formulierte es so: „Ein Gramm Praxis ist mehr wert als eine Tonne Theorie“. Das ist richtig und macht Sinn. Sprachkurse im Online- oder App-Format, das klassische Buch oder VHS-Kurse müssen jedoch schon herhalten. Das Entscheidende ist nur, das Gelernte auch wirklich umzusetzen. Alles Wissen nutzt nichts, wenn es nicht praktisch anwendet wird. Dazu später mehr.

Da ich ein eifriger Leser bin, habe ich mir Sprachbücher von Langenscheidt zugelegt, in denen Vokabeln aus allen Lebensbereichen mit Beispielsätzen und deutschen Übersetzungen untermalt sind. Für mich war es zu diesem Zeitpunkt die beste Lernmethode. Aber es kommt eben noch etwas Entscheidendes hinzu, was ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Dies sind die geistigen virtuellen Gespräche mit Muttersprachlern. Das eignet sich besonders, wenn man schon Leute aus diesen besagten Regionen oder Ländern kennt. Man stellt sich einfach vor, das Gelernte in einem Gespräch mit derjenigen Person anzuwenden. Natürlich erstmal nur in Gedanken.

Der Vorteil hierbei ist, dass jegliche Gedankengänge erlaubt sind und Tabus nicht existieren. Man kann sich so richtig austoben. Hierbei eignen sich besonders alltägliche Themen wie Reisen, Wetter, Sport (besonders Fußball in Südamerika), kulturelle Unterschiede, Politik oder auch Liebe. Einfach mal virtuelle Dialoge im Geiste kreieren. Das wiederum verleitet einen dazu, Wörter nachzuschlagen, die man nicht weiß, was unweigerlich zu einer Wortschatzerweiterung führt. Ein positiver Teufelskreis oder Engelskreis eben. Das Nachschlagen von Wörtern stellt ja ebenso angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten auch ohne Wörterbuch kein Problem mehr dar.

Hier noch ein Tipp für Reisende nach Südamerika: wer sich intensiv auf den Tripp dorthin vorbereiten möchte, der schaut am besten mal auf der Seite Super-Sprachkurse vorbei. Dort werden hochwertige Intensivsprachkurse für südamerikanisches Spanisch und brasilianisches Portugiesisch mit einer Langzeitgedächtnismethode angeboten. Speziell für kurzentschlossene Brasilien-Reisende empfehle ich die Sprachcrashkurse von Kilian Kempter. Diese Sprachcrashkurse dienen mehr zur kurzfristigen Vorbereitung um die wichtigsten Ausdrücke, Wörter und Redewendungen in kürzester Zeit zu lernen.

Die praktische Umsetzung – das eigentlich Spannende

Wie geht man jetzt vor? Ganz einfach. Hingehen! Oder sagen wir lieber hinfahren, wenn es Europa ist, oder eher hinfliegen. Letzteres gilt ganz besonders für Südamerika. Aus dieser Perspektive schreibe ich ja. Das Gelernte praktisch umzusetzen bedarf einer gewissen Überwindung. Dabei muss man seine Komfortzone verlassen und ganz unverfänglich auf die Leute zugehen. Einfach zu Beginn vielleicht einen kleinen Smalltalk halten und schauen, was passiert. Schließlich muss man ja erst noch warm werden. Fragen nach Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten oder am Abend fürs Nachtleben erleichtern den Einstieg schon erheblich. Vor allem für die Jüngeren unter uns eignet sich Letzteres.

Wenn man merkt, dass es funktioniert, dann kann man versuchen auch längere Gespräche zu führen. Die Chancen steigen somit, einen Gesprächspartner zu finden, mit dem man wirklich warm wird. Da könnte man schon eher in die Tiefe gehen und auf eine viel persönlichere Ebene wechseln. Wer weiß, vielleicht trifft man ja auch die große Liebe.

Wichtig ist jedoch, mit möglichst wenig Erwartungen heranzugehen und abzuwarten, was passiert. Besonders bei Anfängern wird dies nicht direkt klappen. Übung macht hierbei bekanntlich den Meister. Oft sind Einheimische allein schon von den Bemühungen, die Sprache sprechen zu wollen, so angetan, dass sie auch mit Erklärungen aushelfen. Das ist eine wertvolle Lernhilfe. Mit diesen Erfahrungen, die man bei so etwas macht, erweitert man drastisch seinen Horizont und auch seinen internationalen Bekanntenkreis. Man wird dann gerne schon mal auf die ein oder andere Party eingeladen oder man hat an dem jeweiligen Ort auch schon mal bei einem neuerlichen Besuch unter Umständen eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit. Dies habe ich meistens in Südamerika erlebt, aber auch gelegentlich in Spanien.

Sprachen oder Gegenden, die sich eignen

Wenn man von der Offenheit und Lebensfreude ausgeht, eignet sich aus meiner Sicht Lateinamerika am besten. Diese Gegend, besonders Südamerika, habe ich am häufigsten besucht. Man sollte auch Gegenden aussuchen, in die man es bevorzugt zu reisen. Meine bevorzugten Reisegegenden sind wie gesagt zum einen Südamerika, aber auch Südeuropa. Dort sind die romanischen Sprachen vorherrschend. Dies bedeutet, dass man sich mehrere Sprachen beibringen kann. Wenn man wie ich fließend Spanisch spricht und in der Schule in früheren Jahren Französisch gelernt hat, kann man sich auch gut Portugiesisch oder Italienisch beibringen, da viele Wörter ähnlich sind. Durch diese Ähnlichkeiten kann man einiges ableiten.

Wer bestrebt ist, mehrere Sprachen sprechen zu wollen, dem empfehle ich, bei einer Sprachgruppe zu bleiben. Das sind in meinem Fall die romanischen Sprachen. Das Gleiche ist jedoch auch auf die slawischen oder skandinavischen Sprachen anwendbar. Für den germanischen Sprachraum gilt das Gleiche. Warum solte man nicht auch als Deutscher, der gut Englisch spricht, nicht auch die Sprache unserer Nachbarn aus den Niederlanden lernen? Damit habe ich mich auch beschäftigt und es geht einfacher als man denkt.

Allerdings kann ich für diejenigen, die gerne Asien bereisen, nicht wirklich sagen, ob die Ähnlichkeit der Sprachen auch dort genauso gilt wie in Europa oder Amerika. Mandarin, Japanisch, Thailändisch oder Vietnamesisch sind von der Sprachstruktur völlig anders und für Europäer auch sehr viel schwieriger zu lernen als beispielsweise romanische Sprachen, die aus dem europäischen Kulturkreis stammen.

Verknüpfung ähnlicher Sprachen

Als ich fließend Spanisch konnte, bereiste ich im Jahre 2005 das erste Mal Brasilien. Durch meine Überzeugung, dort auch Spanisch sprechen zu können, kam ich nicht wirklich gut an. Da ich das Land jedoch überzeugend fand, kam ich auf die Idee, mir auch Portugiesisch anzueignen. Von diesem Beispiel gehe ich jetzt aus. Man muss die Wörter und Sätze, die sich ähnlich sind, heraussuchen. Manchmal sind bei diesen beiden Sprachen die Wörter, ja ganze Sätze gleich oder zumindest ähnlich. Nur die Aussprache ist verschieden. Für denjenigen, der schon Spanisch kann und nach Südamerika reisen möchte, dürfte es also kein Problem sein, auch Portugiesisch zu lernen. Ich habe es so gemacht, dass ich viel vom Spanischen abgeleitet habe. Die Wörter, die sich nicht ähnelten, die habe ich nachgeschlagen. Ein kleines Taschenwörterbuch empfehle ich im Übrigen immer dabeizuhaben, wenn man unterwegs ist.

Dasselbe kann man über Französisch und Italienisch sagen. Bei diesen beiden Sprachen sind Grammatik und Wörter ähnlich, jedoch die Aussprache verschieden. Von der Aussprache her am ähnlichsten sind sich Spanisch und Italienisch. Das bedeutet, dass man mit Vorkenntnissen auf Spanisch und Französisch auch sich selber leicht Italienisch beibringen kann. Ein paar Beispiele gefällig? Mache ich doch gerne.

Hier die Ähnlichkeit Spanisch und Portugiesisch sowie Französisch und Italienisch:

billig – barrato (Spanisch und Portugiesisch), bon marché (Französisch) und buon mercato (Italienisch)

setzen, stellen, legen – poner (Spanisch) und pôr (Portugiesisch), mettre (Französisch) und mettere (Italienisch)

essen – comer (Spanisch und Portugiesisch), manger (Französisch) und mangiare (Italienisch)

Tag – dia (Spanisch und Portugiesisch), jour (Französisch) und giorno (Italienisch).


Hier jetzt ein typisches Wortbeispiel, wo Spanisch, Portugiesisch und Italienisch gleich sind, Französisch jedoch komplett anders ist:

Haus – casa (Spanisch, Portugiesisch und Italienisch), maison (Französisch).


Ähnlich fällt es bei dem Wort „immer“, wobei sich die spanische Schreibweise von der portugiesischen und italienischen in nur einem einzigen Buchstaben unterscheidet:

immer – sempre (Portugiesisch und Italienisch) und siempre (Spanisch), toujours (Französisch)


Einer der größten deutschen Flüsse, an dem ich aufgewachsen bin und an dem renommierte Städte wie Mainz, Koblenz, Bonn, Köln und Düsseldorf liegen, ist auf Portugiesisch und Italienisch gleich, auf Spanisch und Französisch ähnlich. Kommt jemand drauf, welcher Fluss es ist? Das ist nicht so schwer, wenn man sich alle Wörter, besonders das deutsche Wort, genau ansieht:

der Rhein – o Reno (Portugiesisch) und il Reno (Italienisch), el Rin (Spanisch) und le Rhin (Französisch)


Bei dem Herrn, der einen im Restaurant bedient, gehen Französisch und Portugiesisch fast miteinander konform sowie Spanisch und Italienisch:

Kellner – le garçon (Französisch) und o garçom (Portugiesisch), el camarero (Spanisch) und il cameriere (Italienisch).


Wenn man „kommen“ will, ganz egal zu welchem Anlass, so sind Spanisch und Französisch gleich, Italienisch unterscheidet sich von der spanischen und französischen Schreibweise nur um einen einzigen Buchstaben und Portugiesisch ist den dreien lediglich ähnlich:

kommen – venir (Spanisch und Französisch), venire (Italienisch), vir (Portugiesisch).


Ein schöner Rücken kann auch entzücken, aber zur Abwechslung mal total verschieden in allen vier romanischen Sprachen:

Rücken – espalda (Spanisch), costas (Portugiesisch), dos (Französisch), schiena (Italienisch).


Bei dem Wort „gestern“ ist lediglich die Ähnlichkeit im Portugiesischen „von gestern“, wobei sich die drei anderen Sprachen bei diesem Wort ähneln, besonders wieder Französisch und Italienisch:

gestern – hier (Französisch) und ieri (Italienisch) sowie ayer (Spanisch), ontem (Portugiesisch).


Alle vier romanischen Sprachen schlafen fast gleich gut, denn da heißt es:

schlafen – dormir (Spanisch, Portugiesisch, Französisch) und dormire (Italienisch), auf Französisch auch se coucher.


Ich denke, das waren der Beispiele genug, mehr würde den Rahmen womöglich sprengen. Ich möchte nur veranschaulichen, wie man sämtlichen Wörter kombinieren und sich Eselsbrücken bauen kann. Man sollte es einfach mal ausprobieren, ein bsschen Fleiß zeigen und aus seiner Komfortzone treten. Es macht auch wirklich Spaß und öffnet einem sämtliche Türen.

Wenn man auf diese Art und Weise vier romanische Sprachen neben Deutsch und Englisch wenigsten ein bsschen beherrscht, hat man sprachlich schon die halbe Welt abgedeckt. Das Wichtigste ist, das kann ich nicht häufig genug betonen, das Gelernte praktisch mit Einheimischen auszuprobieren und versuchen, Kontakte zu knüpfen. Ganz besonders ist dies für junge Leute im Nachtleben geeignet. Ich wünsche von daher viel Erfolg und vor allem viel Spaß beim Ausprobieren.

Wer hat diesen Artikel geschrieben?

ich bin Jens und bin 39 Jahre alt. Beruflich bin ich Sozialpädagoge und arbeite mit geistig behinderten Menschen in Düsseldorf, wo ich auch wohne. Ursprünglich komme ich aus der Region Koblenz. Neben meiner Muttersprache Deutsch kann ich seit Schulzeiten Englisch und Französisch sprechen. Spanisch lernte ich vor 14 Jahre als drittes in einem VHS-Kurs hinzu. Diese Sprache habe ich durch mehrere Reisen in Spanien und Lateinamerika, sowie zwei längeren Aufenthalten in Costa Rica und Argentinien vertieft. Dadurch war ich in der Lage, mir auch selber brasilianisches Portugiesisch und Italiensich beizubringen. Insgesamt sind es dann sechs Sprachen. Lesen und verstehen kann ich dazu noch Niederländisch und Katalanisch. OK, ein bißchen kann ich mich auch in diesen Sprachen auch unterhalten, aber nur marginal.

Mir kam einmal die Idee, mit Affiliate-Marketing bei Sprachenlernen24 Geld zu verdienen. Ich habe mich daher als Affiliate bei Sprachenlernen24 angemeldet. Daraufhin habe ich die Seite www.super-sprachkurse.de entworfen. Ich gebe offen zu, dass diese Seite noch verbesserungsbedürftig ist, da ich in Sachen Webdesign eher noch ein Anfänger bin. Aber reinschauen lohnt sich, denn es sind hochwertige Sprachkurse mit einer Langzeitgedächtnismethode, die dort angeboten werden.