TalkTalkBnB? Was ist das? Sicherlich kennst du Möglichkeiten wie Couchsurfing oder AirBnB, um auf Reisen nicht in klassischen Hotels oder Ferienwohnungen unterzukommen. Heute stelle ich dir eine weitere Möglichkeit vor: TalkTalkBnB. TalkTalkBnB verbindet zwei Ansätze: das Sprachenlernen und die kostenlose Unterkunft mit dem Kontakt zu Einheimischen. Ich habe für diesen Artikel Alina Guillouet, eine Mitarbeitern von TalkTalkBnB, interviewt, weil ich das Konzept hochinteressant finde! Der Gastgeber bietet also die Unterkunft und den Kontakt an, der Reisende bezahlt aber nicht dafür, sondern bietet seine Sprache an und lehrt sie. Dieses Konzept ist nicht nur interessant für junge Leute, die knapp bei Kasse sind, sondern für alle, die anderen Nationen gegenüber offen sind und ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten.  Am liebsten würde ich ja gleich jemanden hier aufnehmen!

Nun aber zum Interview mit Alina, bei der ich mich schon jetzt ganz herzlich bedanke!

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, das Portal TalkTalkBnB zu gründen?

Der Gründer, Hubert Laurent, kam auf diese Idee, als seine Tochter Noémie ihn am Essenstisch fragte, ob nicht die ganze Familie für 1 Jahr nach England ziehen könne, um besser Englisch zu lernen. Die Antwort war nein. Jedoch könne die Familie einen Engländer für 1 Jahr aufnehmen. Davon hätte sowohl der Gast, als auch die Gastfamilie etwas. Diese Idee ließ ihn nicht mehr los, und so entwickelte Hubert das Konzept für TalkTalkBnb.

 

Was haben speziell Sprachenlerner davon?

Sprachanwendung außerhalb des schulischen Rahmens. Klar, ein echter Sprachurlaub im Ausland ist nochmal ein Stückchen effektiver, da man dort komplett von der fremden Sprache und Kultur umgeben ist. Doch das ist auch teuer. Mit TalkTalkBnb einen Muttersprachler zu sich nach Hause einzuladen ist eine günstige Alternative, sich mit der Fremdsprache zu „umgeben“ und kann auch besonders für Menschen von Vorteil sein, die wegen Beruf und Familie gar keine Zeit haben, sich in das Sprachen Lernen zu investieren.

Apropos Familie: Einem fremden Gast ein Zimmerchen im Haus zur Verfügung zu stellen, bietet auch den Kindern schulische Unterstützung und nicht zuletzt neue Blickwinkel auf die Welt.

 

Wie wird das Projekt TalkTalkBnB organisiert? Wie finden Gastgeber und Reisender zueinander?

Unsere Plattform funktioniert fast wie ein soziales Netzwerk. Bei der Anmeldung erstellt sich jeder ein Profil, in welchem er so ausführlich wie möglich sich selbst, seine Ziele, sein Reiseprojekt, seine Aufnahmemöglichkeiten, seine Wohnumstände etc. beschreibt. Eine Suchmaschine ermöglicht es, die Profile nach verschiedenen Kriterien zu filtern, um seinen perfekten Gast oder Gastgeber zu finden. Die Kontaktaufnahme erfolgt über unseren Nachrichtendienst. Die Austausche werden selbst organisiert, wir haben dabei nicht unsere Finger mit im Spiel. Das Einzige, was wir tun, ist die Plattform regelmäßig zu verbessern und jedes Profil einzeln zu prüfen, um Menschen zu vermeiden, die z.B. unsere Seite mit einer Datingseite verwechseln. Außerdem stehen wir natürlich immer für die Fragen unserer Community bereit.

 

Gibt es Besonderheiten für Frauen? Können sich Frauen aussuchen, nur bei Frauen untergebracht zu werden?

Ja, um die Sicherheit noch weiter zu steigern, haben wir die Option „Women Only“ ins Leben gerufen – dein Profil wird nun unsichtbar für die Männerwelt. Trotzdem kannst du weiterhin männliche Mitglieder sehen und kontaktieren.

 

Was kostet die Nutzung von TalkTalkBnB?

Die Nutzung unserer Seite kostet nichts. Dennoch müssen natürlich ein paar Kosten bei diesem Austausch berücksichtigt werden. Für den Sprachenlerner, der einen Reisenden bei sich aufnimmt, ist eventuell mit erhöhten Nahrungskosten zu rechnen und der Reisende muss natürlich sein Flugticket und Aktivitäten vor Ort selbst zahlen. Trotzdem ist TalkTalkBnb eine gute Sparmöglichkeit, denn wenn man diese Beträge mit den Kosten eines Sprachurlaubs/Sprachkurses bzw. eines Hotels vergleicht, kommt man gut dabei weg.

 

Was sind die Vorteile von TalkTalkBnB gegenüber Anbietern wie AirBnB?

Der große Unterschied ist die Art der Bezahlung. Bei AirBnb geschieht dies durch Geld, bei TalkTalkBnb durch Zeit. Der Vorteil an der Bezahlung durch Zeit ist, dass dies keine komplizierte Aufgabe ist. Alles, was der Reisende zu tun hat, ist, sich täglich ein bisschen Zeit zu nehmen, um mit seinem Gastgeber in seiner eigenen Muttersprache zu sprechen. Das kann auch gerne bei gemeinsamen Aktivitäten geschehen, wie einem gemeinsamen Abendessen oder einem Ausflug zu den lokalen Sehenswürdigkeiten.

Allerdings ist das natürlich nichts für jedermann. Wer lieber ein bisschen mehr Privatsphäre hat und sich weniger gebunden fühlen möchte, sollte sich vielleicht lieber für das traditionelle AirBnb entscheiden.

 

Wo können sich Interessierte weitere Informationen holen?

Auf unserer Internetseite www.talktalkbnb.com gibt es allerlei Infos in vielen verschiedenen Rubriken. Ganz unten auf der Seite findest du Infos über unser Konzept, unsere Philosophie, die Option „Women Only“, was bei einem Austausch zu beachten ist, wie man für mehr Sicherheit bei der Begegnung sorgt etc. Außerdem haben wir eine Presseseite mit links zu sehr vielen verschiedenen Artikeln aus aller Welt über uns (www.talktalkbnb.com/press). Auch ein paar deutschsprachige Artikel sind dort zu finden.

 

Was ist der Unterschied zum klassischen Couchsurfing?

Tatsächlich sind sich diese beiden Konzepte sehr ähnlich. Der Unterschied ist die sprachliche Komponente, die im Couchsurfing-Konzept nicht vorhanden ist. Bei uns kommen nicht nur Reisende kostenlos unter, sondern Sprachenlernende bekommen auch die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse durch Anwendung zu verbessern.

Dieses Geben und Nehmen verhindert außerdem, dass sich der Gastgeber ausgenutzt fühlt.

Habt ihr noch weitere Informationen?

Ein paar Hintergrundinfos über unser Team: Unser „Chef“ (der sich jedoch wie ein normales Teammitglied verhält) nimmt jeden Studenten in unser Team auf, der ihm über den Weg läuft und gerne mitmachen möchte. Je internationaler, desto mehr Menschen auf der Welt erreichen wir. Außerdem bringt der „junge Geist“ Schwung und neue Ideen in das Projekt.

Dank einer kleinen Übersetzungsfirma wird TalkTalkBnb finanziert.

 

Übrigens: Während es in den nordischen Ländern eher schwierig ist, Mitglieder zur Anmeldung aufzumuntern, ist vor Allem in Lateinamerika gar keine Werbung nötig: Der herzliche und enthusiastische Charakter der dortigen Einwohner macht sich in der schnellen Verbreitung von TalkTalkBnb auf diesem Kontinent bemerkbar.

Auch der Süden Europas ist ziemlich gut dabei: Spanien, Frankreich und Italien dominieren hier eindeutig.

 

Danke, Alina, für dieses Interview! Ich wünsche euch viel Erfolg für euer tolles Projekt!


Der nachfolgende Text stammt von der Internetseite selbst. Darin kannst du sehr gut nachlesen, worum es genau bei TalkTalkBnB geht. (Quelle: Internetseite TalkTalkBnB)

Woher stammt die Idee?

TalkTalkBnb ist das Ergebnis von zwei grundlegenden Feststellungen.

Erste Feststellung: in der heutigen Zeit kommt man nicht umhin, eine oder mehrere Fremdsprachen zu beherrschen.

Für Kinder, Studenten, berufstätige Männer und Frauen ebenso wie für Arbeitssuchende gilt: das Beherrschen von Fremdsprachen ist ein entscheidender Vorteil!

Zweite Feststellung: man lernt eine Sprache am besten in der Praxis.

Auf diesen zwei grundlegenden Feststellungen basiert das Konzept von TalkTalkBnb:

Wir wollen Menschen, die ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern wollen, mit Reisenden aus aller Welt zusammenbringen, die diese Fremdsprache als Muttersprachler beherrschen und bereit sind, durch Konversation die Fremdsprachenkenntnisse ihres Gastgebers wieder aufzufrischen bzw. zu perfektionieren.

  • Der Reisende erhält dabei eine kostenlose Unterkunft, hausgemachtes Essen, Kontakt zu den Einheimischen und Tipps für Unternehmungen…
  • Der Gastgeber erhält die einzigartige Gelegenheit, mit einem Muttersprachler bei sich zu Hause ohne Druck und Zwang, aber absolut effizient seine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern.

Letztendlich sind das kulturelle Austausche, die auch den Kindern zu Hause eine neue Sicht auf die Welt geben.

Philosophisch betrachtet, könnte man sagen…

Die Weltbevölkerung, die insgesamt 7000 Sprachen und Dialekte spricht, sollte eigentlich mit einer Stimme sprechen, wenn es darum geht, unseren blauen Planeten zu bewahren. Aber nach wie vor herrschen auf der Welt Krieg, Streit und Unverständnis für einander.

Diese Website versteht sich als kleiner Beitrag dazu, das Verständnis der Völker und Kulturen füreinander zu verbessern, indem man Reisenden hilft, andere Länder besser kennen zu lernen und indem man die Sprache des anderen besser sprechen lernt, sich mit Menschen aus anderen Kulturen unterhält und deren Ansichten erfährt.

Metropolen wie New York, London oder Paris zeigen uns, wie das Miteinander funktionieren kann.

Nach den terroristischen Anschlägen von Paris ist die sehr kosmopolitische Bevölkerung der Stadt geschlossener und solidarischer denn je aufgetreten, so als wolle sie sagen: „Wir kommen zwar aus unterschiedlichen Kulturen, aber wir sind alle am gleichen Ort gleichermaßen betroffen und wir verstehen uns.“

Mögen alle Bewohner unseres Planeten mehr miteinander kommunizieren und sich besser verstehen, damit es weltweit zu weniger Spannungen kommt!

TalkTalkBnb kann dazu beitragen.


Genau dieser Meinung bin ich auch. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich regen Kontakt zu Sprachpartnern und Freunden im Ausland pflege. Daher freue ich mich sehr, wenn Konzepte wie TalkTalkBnB oder auch Tandemseiten wie Italki Anklang finden.

 

Disclaimer: Dieser Post ist kein Sponsored Post. TalkTalkBnB ist eine Plattform, die komplett kostenfrei arbeitet.