Lass uns gleich zu Beginn eine Frage klären: Wie gestaltest du dein Sprachenlernen? Bist du der regelmäßige Lern-Typ mit einem festen Plan? Oder bevorzugst du es, spontan durch den Tag zu schweben und dem „Alltagsstress“ keine zusätzlichen Verpflichtungen hinzuzufügen? Klingt nach einer gefährlichen Taktik, denn so kann es leicht passieren, dass dein Sprachenlernziel aus den Augen verloren geht.
Diese typischen Ausreden und Einwände – und ja, manchmal auch gute Gründe – begegnen uns nicht nur im Alltag, sondern auch beim Sprachenlernen. Hier teile ich meine Gedanken dazu, und vielleicht erkennst du dich stellenweise wieder. So kannst du herausfinden, was bei deinem Sprachenlernen richtig gut funktioniert und was nicht.
Am Montag fang‘ ich an
Dieser Klassiker kommt uns nicht nur beim Sprachenlernen, sondern auch beim Sport, bei Diäten und neuen Gewohnheiten bekannt vor. Aber wie sieht es dann am Montag wirklich aus? Wenn der Einstieg am Montag verpasst wird, wartet man dann auf den nächsten Montag? Oder könnte man nicht auch am Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag starten?
Vielleicht liegt der Grund für diesen Satz beim Sprachenlernen darin, dass viele Lerner nicht genau wissen, wie sie anfangen sollen. Die Flut an Materialien und Angeboten überfordert, das eigene Sprachniveau ist schwer einzuschätzen, und die Zeitorganisation bereitet Schwierigkeiten. Eine Lösung könnte eine Lernberatung sein. Bei einem persönlichen Treffen (vor Ort hier in Franken) oder über Zoom erkläre ich, wie du vorgehen kannst. Wir analysieren deinen Bedarf, beurteilen dein Zeitbudget und finden gemeinsam heraus, welche Lernmethode zu dir passt. Nur wenn du die perfekte Methode findest, macht das Lernen wirklich Spaß. Und natürlich gebe ich dir Tipps, wo du passendes Material findest oder verweise dich an andere, die dir nützlich sein könnten. Wenn das interessant für dich klingt, melde dich gerne, und ich erstelle dir ein entsprechendes Angebot.
Das schaffe ich ohnehin nicht
Dieser Satz ist oft eine Mischung aus Lebenserfahrung und Selbstschutz. Negative Erfahrungen mit Sprachen können die Motivation beeinträchtigen. Doch warum nicht mal davon ausgehen, dass man es schaffen kann? Stelle dir vor, du schaffst es tatsächlich. Wie sieht dann deine erfolgreiche Sprachensituation aus? Ziemlich großartig, oder?
Das bringt doch nichts
Wie willst du ein Ziel erreichen, wenn du von Anfang an Zweifel hegst? Warum willst du überhaupt eine Sprache lernen? Denkst du wirklich, dass fünf oder zehn Wörter pro Tag nichts bewirken? Stell dir vor, diese fünf Wörter jeden Tag, das sind schon 150 im Monat. Aufs Jahr hochgerechnet sind das 1800 Wörter – mehr als der Grundwortschatz einer Sprache. Klingt doch machbar, oder?
Das kann ich meiner Familie nicht antun
Mag sein, dass das übertrieben klingt. Viele Menschen, vor allem Frauen, lernen keine Sprache, weil sie denken, sie können nicht von zu Hause weg, haben keine Zeit für sich, müssen sich um die Familie kümmern. Aber … Männer machen Motorradtouren, spielen Fußball, schauen Tennisübertragungen. Du unterstützt deine Kinder doch auch, wenn sie etwa ein Instrument spielen möchten – also kannst du auch diese Unterstützung erwarten. Und du wirst sehen: Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wird das für die Familie kein Problem mehr sein.
Es passt gerade nicht
Wann passt es dann? Glaubst du wirklich, dass es in drei Wochen, vier Monaten oder zwei Jahren besser wird? Viele Menschen sagen auch: Wenn ich mal in Rente bin … oder: Wenn ich mal mit dem Studium fertig bin … – aber was ist dann? Dann kommen andere Verpflichtungen. Wenn dir das Sprachenlernen wichtig ist, dann findest du die Zeit dafür.
Das kann ich mir nicht leisten
Sprachenlernen muss nicht teuer sein. Es muss nicht immer der teure Sprachkurs an der privaten Sprachschule sein. Im Internet gibt es viele kostenlose oder günstige Materialien, außerdem kannst du dir Freunde im Ausland suchen, mit denen du sprechen kannst.
Wie sieht es bei dir aus? Kommen dir diese Ausreden – und nichts anderes sind sie – bekannt vor? Wie kannst du dir also vor allem den Einstieg erleichtern?
Hier sind meine Tipps – damit Ausreden keine Chance mehr haben:
- Überfordere dich nicht. Beginne mit kleinen Schritten und steigere dich langsam.
- Lerne regelmäßig, am besten jeden Tag. Vor allem in den ersten zwei Monaten ist das wichtig, denn nur so entwickelt sich eine Gewohnheit.
- Lerne auf deinem Niveau. Als Anfänger oder Mittelstufenlerner französisches Fernsehen zu verstehen, demotiviert eher.
- Nutze Lernmaterialien, die dir Spaß machen. Finde heraus, ob du lieber liest, hörst, mit oder ohne Computer lernst. Probiere verschiedene Methoden aus und bleibe bei den Aktivitäten, die gut funktionieren.
- Lies und höre nur das, was dich interessiert – vor allem für Fortgeschrittene. Nur weil Inhalte in einer Fremdsprache sind, sind sie nicht automatisch interessanter.
- Mache dir einen Plan – er muss nicht detailliert sein, aber definiere zumindest dein Ziel. Du kannst ein Ziel nur erreichen, wenn du weißt, was du willst.
- Denke positiv.
- Verabschiede dich von alten Denkmustern des schulischen Lernens und werde kreativ.
- Integriere die Sprache in deinen Alltag. Lernen beginnt oft außerhalb des Schreibtisches und macht dort ohnehin mehr Spaß.
- Übernehme Verantwortung für dich, dein Leben und dein Lernen.
- Buche eine Lernberatung. Damit sparst du Zeit, Geld und Nerven. Kontaktiere mich unter ckerlach@gmail.com
Was hältst du von diesen Tipps? Hast du noch weitere Ideen? Deine Kommentare sind willkommen!
Hallo und danke für die vielen Ausreden – ich kenne sie alle 🙂 – Bin seit einiger Zeit Spanisch-Lernerin und muss immer mal wieder meine Methoden verändern, damit es nicht langweilig wird. Mit online-Lern-Plattformen, Lern- und Vokabelapps und natürlich Präsenzkursen in der VHS zum Beispiel versuche ich mein Lernen vielfältig und interessant und zielführend(er) zu gestalten. Ich wechsele sogar hin und wieder die Standardsprache in Facebook auf Spanisch Darum werde ich mir die hier vorgestellte Methode auch noch einmal interessiert und in ganz in Ruhe ansehen. Herzliche Grüße