Wie du ohne Sprachlehrer und Sprachkurs lernen kannst – Sommerspecial Teil 4

 

Immer noch sprachliche Flaute? Kein Problem – die Tipps, wie du ohne Sprachkurs oder Lehrer dennoch problemlos lernen kannst, gehen in die letzte Runde! Nutze Urlaubszeiten, um verschiedene Tipps auszuprobieren. Wenn du aber arbeiten gehen musst und dein Tag schon sehr ausgefüllt ist, probiere einen Tipp nach dem anderen aus und bleibe bei denen, die dir gefallen.

30 Tipps gab es in den letzten Wochen – und heute folgen die letzten zehn.

Hast du schon etwas Passendes gefunden? Hast du dich überhaupt aufgerafft und etwas ausprobiert? Ich hoffe schon!

Vielleicht ist ja auch heute noch etwas Geeignetes für dich dabei, sozusagen der ultimative Tipp, auf den du die ganze Zeit sehnsüchtig gewartet hast!

Wenn du die anderen 30 Tipps noch einmal nachlesen möchtest, findest du hier und hier und hier die entsprechenden Artikel.

Hier also das „grande Finale“:

1) Schaue oder höre Nachrichten in deiner Lernsprache (auch nützlich für den Sprachkurs im Herbst -bald geht er ja wieder los)

Viele Lerner wenden an dieser Stelle ein, dass das zu schwer sei und sie nichts verstehen würden. Du kennst aber schon viele Meldungen aus der Berichterstattung deiner Muttersprache und verfügst also über Vorwissen.

Zudem gibt es auch vereinfachte Nachrichten, beispielsweise auf RFI – Apprendre le français das „Journal en français facile“ (in Französisch), auf SR1 die „Nachrichten für dich – les infos pour toi“ – (ebenfalls in Französisch, diese sind sogar zweisprachig in Deutsch und Französisch), auf Breakingnewsenglish (in Englisch – hier kannst du sogar die Sprechgeschwindigkeiten einstellen und findest das Transkript und Zusatzaufgaben) und auf Veintemundos  (in Spanisch). Auch in anderen Sprachen gibt es solche Angebote.

 

2) Gehe auf ein Hotelportal, aber in deiner Lernsprache

Du kennst sicherlich Hotelportale wie Booking.com oder HRS.com. Vielleicht kennst du auch schon Hotels, die diese Portale im Angebot haben – lies dir doch einmal die Beschreibungen in deiner Lernsprache durch. Oder suche dir – ebenfalls in deiner Lernsprache – dein Traumhotel heraus!

Achtung: Bitte vor dem Buchen erst Kassensturz machen.

 

3) Lade dir ausländische Freunde ein oder besuche sie

Diesen Tipp befolge ich immer sehr gerne.

Letztes Jahr hatte ich Carlos aus Valencia für 10 Tage bei mir zu Besuch, davor waren Daniel und Úrsula, ebenfalls zwei Spanier, über das Wochenende hier. Außerdem haben wir Christophe, einen französischen Freund, den ich schon länger kenne als meinen Mann, in Paris besucht – nachdem unsere Tochter nach Tours umgezogen ist und wir sie hingebracht haben – und anschließend noch Marie-France, eine weitere Sprachfreundin von mir, in Zentralfrankreich. Und im September 2017  habe ich dann noch Jonathan im Elsass besucht – ihn habe ich inzwischen schon mindestens sieben- oder achtmal gesehen.

Dieses Jahr läuft es ähnlich.

Javier, ein Sprachpartner aus Madrid, arbeitet seit einem Jahr in Bamberg und wir sehen uns regelmäßig.

Im Februar sind wir nach Madrid und nach Valencia geflogen und haben Vicente und Mercy, Carlos mit Familie und Pau mit seiner damaligen Freundin besucht.

Im März kam Jonathan aus dem Elsass für eine Woche zu Besuch zu uns, das Wochenende danach Marta und David, eine Italki-Freundin aus Valencia, die aber im Allgäu wohnt. David ist übrigens ihr Mann und ich durfte im Spanischen Konsulat bei der Hochzeit Trauzeugin sein.

Am ersten Mai haben wir uns in Dinkelsbühl mit Benoît und Ivana getroffen – mit den beiden fahren wir im Oktober auch zur Polyglot Conference nach Ljubljana. Benoît ist ein Freund aus Montreal, der inzwischen aber auch in Deutschland lebt.

Im Mai war dann eben die Zeremonie der Eheschließung von Marta und David in München.

Im Juni hat dann unsere Tochter in Freiburg geheiratet und wir sind dann anschließend noch in die Schweiz nach Basel gefahren und haben Xavier, meinen allerersten Sprachpartner, den ich über Italki gefunden habe, besucht.

Ende Juni kamen dann Francesco und Elin zu Besuch zu uns. Francesco ist Römer, wohnt aber seit Jahren in Schweden und ist mit Elin, einer Schwedin, verheiratet. Inzwischen wohnen die beiden sogar in Deutschland – und kommende Woche sehen wir uns schon wieder.

Anfang Juli war ich dann – es war ja Fußball-WM und ich zu Hause nur im Weg – vier Tage bei Jonathan im Elsass zu Besuch. Das war der Push, den mein Französisch mal wieder gebraucht hat.

Ebenfalls im Juli haben wir Francesco und Elin in Koblenz besucht.

Über meinen Geburtstag hatte ich gleich zweimal Besuch: einmal von Pau, eine ganze Woche lang, und dann noch von Christophe, der drei Tage hier war und mich mit seinem Besuch überrascht hat.

Und jetzt im Urlaub haben wir Silvia und Giorgio in der Nähe von Verona besucht – auf der Rückreise haben wir einfach noch einen Tag hingehängt.

Unschwer zu erraten, dass es so weitergehen wird. 🙂

Auf eine schönere Art lassen sich Sprachen nicht lernen.

 

4) Lies den Blog von Babbel

Diesen Blog kennst du sicherlich. Dort habe ich selbst einen Artikel in einigen Sprachen veröffentlicht. Hier findest du den deutschen, den italienischen, den englischen, den französischen, den spanischen, den schwedischen und den portugiesischen Artikel.

Und das ist auch das Stichwort: Die Artikel auf dem Babbelblog sind in verschiedenen Sprachen verfügbar, inhaltlich (nahezu) gleich und decken unterschiedliche Themengebiete ab.

Von „In welche Urlaubsfallen sollte ich nicht tappen“ über „Wie bringst du deinen Gesprächspartner dazu, nicht immer nur in Deutsch oder Englisch zu antworten?“ (das war mein Artikel) bis hin zu „Türkische Namen und ihre Bedeutung“ findest du hier ein breites Spektrum an Themen, und das alles in verschiedenen Sprachen.

So kannst du auch, wenn du in deiner Lernsprache noch nicht so weit fortgeschritten bist, vergleichend lesen und immer wieder mit dem Text in deiner Muttersprache kontrollieren, ob du alles richtig verstanden hast.

 

5) Spiele „Trivial Pursuit“ oder „Wer wird Millionär“ auf dem Handy

Es gibt zahllose Spiele-Apps für dein Handy. Warum nutzt du nicht einmal eine Quiz-App für deine Lernsprache? Sogar für die Wissenschaftler unter euch ist etwas dabei – einige Apps bieten durchaus universitätstaugliches Wissen! Das macht Spaß und du lernst auch noch etwas dabei.

 

6) Stelle dein Handy oder deinen Computer auf deine Lernsprache um

Dieser Tipp schließt sich gleich an das vorherige Thema an. Stelle dein Handy doch auf Spanisch, Italienisch oder Englisch um und probiere aus, wie du zurechtkommst. Ich bin sicher, es wird ganz wunderbar klappen, denn du bist ja weitgehend mit deinen Handyfunktionen vertraut. So lernst du aber im Vorbeigehen etliche neue Vokabeln.

Wenn du daran Gefallen gefunden hast, kannst du auch deinen Computer oder auch die Systemsprache von Facebook oder anderen Internetseiten entsprechend umstellen. Das Gute ist ja, dass du das jederzeit wieder rückgängig machen kannst. Du wirst staunen, wie viel hängen bleibt!

 

7) Suche dir endlich einen Sprach- und Tandempartner

Du kennst immer noch niemanden, mit dem du sprechen kannst? Heutzutage ist es aber wirklich einfach, jemanden zu finden. Ich habe beispielsweise etliche Freunde (die ich inzwischen fast alle persönlich kenne) über Italki gefunden – das ist sowieso meine absolute Lieblingsseite!

Diese Seite bietet zwei Möglichkeiten: bezahlten Sprachunterricht mit professionellen und informellen Lehrern – diese Möglichkeit nutze ich momentan für Französisch – und kostenlose Sprachpartner.

Inzwischen habe ich über diese Seite Sprachpartner aus (fast) der ganzen Welt, beispielsweise aus Spanien, Italien, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien, Kanada, El Salvador und Mexiko. So kommt ein bisschen der Glamour der großen weiten Welt in unser Haus, mir macht es Spaß, es ist nicht teuer und nutzt sowohl mir als auch meinen Sprachpartnern.

 

8) Lies auf Wikipedia oder Wikivoyage einen Artikel

Du kannst hier entweder gezielt nach Themen suchen – natürlich in deiner Lernsprache – oder auch den Zufallsartikel des Tages wählen. So bildest du dich ganz nebenbei noch weiter und kannst bei deinen Quiz-Apps und „Wer-wird-Millionär“-Runden in deiner Familie glänzen!

Ich habe es eben ausprobiert, in Englisch. Die ersten fünf Zufallsartikel auf Wikipedia waren:
a) Ray Rosas, a Mexican-American wrestler
b) Sydney Opera House
c) Attil, a town in Palestina
d) City of Philadelphia
e) The Judy Bolton detective series

Die ersten fünf Zufallsartikel auf Wikivoyage waren, ebenfalls in Englisch:
a) Fleetwood in Lancashire
b) Ek Balam in Mexico
c) Awadh in India
d) Kyaikhto in Myanmar
e) Oxley Wild Rivers National Park in Australia

So kannst du ganz nebenbei noch eine kleine Weltreise unternehmen.

Die Starartikel, also Artikel über bestimmte Städte, auf Wikivoyage in Englisch sind heute:
a) Hiroshima, Okayama, Bali, Borobudur, Nusa Lembongan, Ubud, Singapore, Bangkok (all Asia)
b) San Francisco, Walt Disney World, Baltimore, Washington D.C. (all USA)
c) Hilversum, Berneray, Hampstead, Paris, Copenhagen (all Europe)

 

9) Schreibe 3 oder 4 Sätze in deiner Lernsprache

Sicherlich hast du schwierige Wörter in deiner Lernsprache. Bei mir sind es in Spanisch Wörter wie „para“ und „por“, „desde“ und „hace“, „ya“ und „todavia“. Schreibe mit solchen Wörtern einige Sätze. Wenn du eine Korrektur benötigst, fragst du deinen Sprachlehrer, deinen Sprachpartner oder eine Community auf einem Sprachportal wie Babbel oder Italki, dort hilft man dir gerne. Alternativ kannst du dir auch einige Wörter aufschreiben und diese zu einer Geschichte verbinden.

10) Male eine Mind Map

Mind Maps sind sogenannte „Gehirnlandkarten“. Du fängst mit einem zentralen Begriff in der Mitte an und assoziierst um den Begriff herum, was dir dazu einfällt. Wenn du ein entsprechendes Computerprogramm besitzt, kannst du das am Computer schreiben, es funktioniert aber auch per Hand.

Einen guten Artikel hat Torsten von Ausdauerblog geschrieben, hier findest du ihn. Ausdauerblog – Mind Map: Das ultimative Mittel gegen Chaos in deinem Kopf

 

War heute etwas für dich dabei?

Denke daran, dass du erst einmal ausprobieren solltest, bevor du vorschnell urteilst und vielleicht sagst: „Ach, das ist nichts für mich!“.

Probiere dich also durch, verwerfe die Vorschläge, die dir dann nicht zusagen, und behalte die bei, die dir gefallen und die dich weiterbringen.

Viel Spaß beim Lernen!

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