Erinnerst du dich noch an den ersten Teil unserer Interviewserie „Wie lernt man eine Sprache?“? Heute gibt es hier und auf dem Blog Sprachheld.de von Gabriel die Antworten unserer 24 Experten auf die 2. Frage „Mit welchen Programmen, Tools und Apps arbeitest du? Gibt es ein Lieblingsprogramm?“
Die erste Frage lautete:
Was ist für dich die beste Methode?
Fast alle Programme und Apps werden in insgesamt vier Blogartikeln gesondert vorgestellt und erläutert – die Links findest du am Ende dieses Artikels.
Genug der Vorrede – Vorhang auf für den Experten des Tages und die 2. Frage!
Experte des Tages: Kilian Kempter
Servus, ich bin Kilian Kempter von sprachcrashkurs.de und reiseinsidertipp.de und ich liebe es, Sprache direkt und ohne Vorkenntnisse anzuwenden, um dadurch abseits der touristischen Trampelpfade zu reisen. Das was mich antreibt, ist das Kennenlernen anderer Kulturen und das Genießen der unterschiedlichen Landesspezialitäten. Sprache ist das perfekte Werkzeug dafür.
Jetzt also zur zweiten Frage des großen Interviews:
Mit welchen Programmen, Tools und Apps arbeitest du? Gibt es ein Lieblingsprogramm?
Kirsty Major, Sprachbloggerin auf English with Kirsty und Englischlehrerin
Einige meiner Lerner lieben Apps wie Quizlet zum Vokabellernen. Was mein eigenes Lernen betrifft versuche ich eher, die Lernaufgaben in meinen Alltag zu integrieren anstatt mit separaten Apps zu arbeiten. Beispielsweise schaue ich nach Sprachgruppen auf Facebook, weil ich weiß, dass ich dort bereits viel Zeit verbringe. Außerdem „like“ ich Facebook-Seiten und folge Twitter-Accounts, die in der Sprache posten, die ich lernen möchte.
Ich glaube auch, dass es eine gute Motivation ist, eine Fremdsprache zu lernen, indem man sich mit Muttersprachlern vernetzt. Daher verwende ich Programme wie Skype, Facetime und Viber, um mich mit Sprachpartnern in Verbindung zu setzen. Ich weiß, dass es auch Apps gibt, die das können, aber ich habe fast alle Partner durch meine Aktivitäten auf Social-Media-Seiten oder auf Seiten wie Conversationexchange gefunden.
Thomas Mangold, lernt gerne Sprachen und Zeitmanagementexperte
Ich arbeite mit Busuu. Da kann man schön gezielt lernen und auch mit Native Speakern sprechen und lernen.
Außerdem höre ich gerne englischsprachige Podcasts oder sehe mir Serien und Filme im Originalton an.
Lena Konstantinidis, Sprachbloggerin auf Sprachenlust
Im Moment arbeite ich mit Babbel, um meine Vokabeln zu wiederholen. Dort gebe ich auch viele neue Vokabeln ein und finde es gut, dass sie in einem regelmäßigen Abstand wieder abgefragt werden, was ganz automatisch passiert. Somit wird mir schon ein Teil abgenommen, damit ich leichter lernen und mich voll und ganz auf die Vokabeln konzentrieren kann. Außerdem habe ich die App „HelloTalk“ entdeckt, mit der ich viele Leute aus unterschiedlichen Ländern kennen gelernt habe, die mir helfen, die Sprache besser zu können. Eine andere Internetseite ist Italki. Hier nehme ich regelmäßig Nachhilfestunden über Skype in Französisch und Schwedisch, gelegentlich auch eine in Italienisch.
Olly Richards, Sprachblogger auf I Will Teach You A Language
Flashcards Deluxe – meine Flashcard App des Vertrauens, die ich mehr als elektronisches Notizbuch nutze als als Gedächtnistool.
Italki – für die Sprechpraxis
FluentU – für das Hörverstehen
HelloTalk – für das Schreiben und die Kommunikation
Guilherme Castro, Sprachblogger auf Road to Multilingualism
Ich nutze leidenschaftlich gerne verschiedene Medien, Apps und Programme zum Lernen. Mein liebstes Tool von allen ist sicherlich die Seite Lingq. Auf dieser Seite kann man Lektionen aus einer riesigen Themenvielfalt auswählen, man kann die Texte anhören und die geschriebenen Texte lesen. Während man die Texte liest, kann man die unbekannten und die bekannten Wörter kennzeichnen, um später damit zu arbeiten. Es lohnt sich sehr, mit dieser Seite zu arbeiten.
Außerdem arbeite ich sehr gerne mit:
Für Japanisch:
– Rikaikun (für Google Chrome), Rikaichan (for Mozilla Firefox): das ist das nützlichste Tool aller Zeiten zum Japanischlernen. Wenn man im Browser über ein japanisches Wort fährt, wird die Übersetzung angezeigt. Es ist sehr nützlich, um online japanische Texte zu lesen.
– Jisho.org: ein großartiges japanisches Wörterbuch, vermutlich ist es das Beste.
– JED: ein Android Wörterbuch
Für andere Sprachen:
– YouTube: das normale YouTube ist eine endlose Informationsquelle. Was ich am liebsten mache ist Vlogs in den Sprachen anzusehen, die ich lerne. Diese Vlogs sind häufig für Muttersprachler gemacht, so dass man „richtigen“ Inhalt in der Sprache anhören kann.
– Italki: hier kann man Online-Unterricht via Skype nehmen, Die Lehrer und Sprachpartner kommen aus der ganzen Welt. Sehr empfehlenswert.
– Lang-8: Auf dieser Seite kann man einen Text schreiben und gratis korrigieren lassen. Man sollte natürlich im Gegenzug auch die Texte anderer Lerner korrigieren.
Jaqueline, Sprachenthusiastin & beherrscht viele Fremdsprachen
Ich liebe derzeit die Memrise App, habe aber auch schon Sprachen mit Übersetzungsprogrammen angefangen. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass die Motivation aufrecht gehalten wird und die Schwierigkeit sich anpasst. Am Besten ist es jedoch, einfach in dem entsprechenden Land für sechs Monate in einer Gastfamilie zu leben, die nur die Landessprache beherrscht.
Kilian Kempter, Sprachblogger auf sprachcrashkurs.de und reist gerne
Zuerst reise ich am liebsten an den Ort des Geschehens. Dann schnappe ich mir einen Einheimischen und schreibe die wichtigsten Wörter & Redewendungen auf, um mit allen Leuten Smalltalk zu führen. Mein liebstes Tool sind also die Leute selbst. Danach verwende ich gerne meine so genannten „Spickzettel“, weil ich die in jeder Situation zücken und anwenden kann, ohne davor ewig auswendig gelernt zu haben.
Was ich neu entdeckt habe und gerade teste ist das App „Anki“. Dies ist ein open source Projekt, bei dem viele Leute mitmachen und eigene Inhalte in Form von Flashcards hochladen, um Vokabeln zu lernen.
Olga Fin, Dolmetscherin
Smartphone-Apps: Offline-Wörterbücher DE-EN-RU, Leo.
Online-Wörterbücher: Lingvo, Linguee, Multiran
Claudia Scaringi, Sprachbloggerin auf Friendly Italian und Übersetzerin
Wenn ich mit dem Lernen beginne, kaufe ich mir ein Buch der Lernreihe Assimil; diese Bücher beinhalten kurze Dialoge mit Unterhaltungen aus dem täglichen Leben – diese können auch angehört werden. Ich versuche, die Sprache so oft wie möglich zu hören, einerseits um mich an den Klang zu gewöhnen und andererseits um die einzelnen Laute unterscheiden zu können, wie beispielsweise das „ou“ und „u“ im Französischen; das ist auch sehr nützlich, um schwierigere Laute aussprechen zu können, wie beispielsweise den Laut ы im Russischen.
Ich nutze Assimil, aber man kann auch Filme, Hörbücher oder Videos auf YouTube nutzen. Das Hörverständnis zu trainieren ist noch wichtiger, wenn man Tonalsprachen lernt wie Thailändisch oder Chinesisch.
Ich verwende auch ein Buch mit Redewendungen, um anzufangen, in der Fremdsprache zu kommunizieren, damit ich die Struktur der Sätze auch ohne große Grammatikkenntnis umsetzen kann.
Dennoch ist das beste „Instrument“ die Person selbst. Seien es die Lehrer, die man zu einem günstigen Preis auf Italki finden kann, sei es die Muttersprachler, die an sprachlichem Austausch interessiert sind – das geht auch über Italki oder über die Seite Conversationexchange.
Dafür gibt es auch zahlreiche Apps für das Handy, ich verwende am liebsten HelloTalk – in dieser App kann man Textnachrichten und Voicemails verschicken, so dass man auch die Aussprache trainieren kann.
Philipp Doblhoff, Sprachblogger auf Online Sprachen Lernen
Fremdsprachige Filme 😉
Sabine D, lernt Russisch und berichtet darüber auf Sprachenblog
Zu meinen Lieblingsprogrammen gehören Duolingo und Memrise. Beide können einen beim Sprachenlernen toll unterstützen. Ansonsten gibt es noch unzählige Tools, Webseiten und Apps. Irgendwie finde ich immer gerade etwas Interessantes. Das Problem bei den vielen Online-Tools ist, dass man sich schnell verzetteln kann. Es ist besser, sich auf ein paar Wenige zu konzentrieren als alles ausprobieren zu wollen.
Udo Gollub, Sprachenthusiast und Gründer von Sprachenlernen24
Ich nutze die Sprachkurse von Sprachenlernen24.de wirklich gerne.
Einerseits kann ich so jeden Tag daran arbeiten, das Programm noch besser zu machen. Und andererseits ist die Langzeitgedächtnis-Methode in diesem Programm eingearbeitet, mit der ich wirklich schnell Vokabeln lernen kann.
Und ich muss zugeben: Ich liebe es TV-Serien anzuschauen 😉 – und das mache ich dann einfach in der Fremdsprache.
Die zweite Hälfte der Experten findest du auf Sprachheld.de.
In den nächsten Tagen gibt es auch die englische bzw. italienische Originalfassung der Antworten von Claudia, Kirsty, Chiara, Guilherme, Giulia, Jane und Olly!
Zudem werden (fast) alle Tools in insgesamt vier Artikeln vorgestellt. Artikel 1 behandelt die Wörterbücher, du findest den Artikel auf Sprachheld.de.
Artikel 2 behandelt die Apps und Programme zum Sprachenlernen, du findest den Artikel auf meinem Blog
Artikel 3 behandelt die Vokabeltrainer-Apps, du findest den Artikel auf Sprachheld.de.
Artikel 4 behandelt die Tandemseiten, du findest den Artikel auf meinem Blog.
Du kannst auch schon gespannt sein auf den dritten Teil des Interviews …
Herzliche Grüße
Christine
Jeden Monat veröffentlichten die Blogs „Erfolgreiches Sprachenlernen“ und „Sprachheld“ eine Interviewserie an der auch ich mitarbeiten durfte. Hier für alle meine Leser Teil 2